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Exposition of Music – Electronic Television | Participation TV
»Exposition of Music – Electronic Television«, 1963
Participation TV, 1963
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Diese Rekonstruktionsskizze zum Raum mit Fernsehern von 1976 zeigt die Verteilung der Fernsehgeräte im Raum und ihre jeweilige Modifikation und ist zusammen mit der Beschreibung des Raums von Tomas Schmit, einem Mitarbeiter Paiks, entstanden. Sie erklärt die einzelnen Funktionen und ihre Wirkung auf die Verzerrung des Bildes. oben links: "upstairs, TV – radio, amplitude –> point" im Raum oben rechts: "You talk – stars point" darunter: "Horizontal modulation" Mitte: "looking down – broken" rechts an der Wand: "Kuba TV – audio tape recorder influences sync separation point" links darunter: "vertical roll" links davon: "most complicated – 3 sinus oscillation" links davon: "negative TV without synchronization" rechts an der Wand darunter: "fußkontakt" unten: "one line Zen TV" ohne Beschriftung links, oben/Mitte, die Zweiergruppe mit waagerecht und senkrecht gestreiftem Bild Dieter Daniels


 Exposition of Music – Electronic Television

In der Galerie im Privathaus des Architekten Rolf Jährling inszeniert Paik vom 11.-20.3.1963 seine erste wichtige Ausstellung, die bereits im Titel seinen Übergang von der Musik zum elektronischen Bild anzeigt. Vier präparierte Klaviere, mechanische Klangobjekte, mehrere Schallplatten- und Tonbandinstallationen, zwölf modifizierte Fernsehgeräte und ein frisch geschlachteter Ochsenkopf über dem Eingang gehören zu dem nur zehn Tage jeweils zwei Stunden abends von halb acht bis halb zehn geöffneten Ereignis. Die zeitgenösssichen Besucher haben, wie die Presseberichte zeigen, die über das ganze Haus bis in die Privaträume verteilte Ausstellung als Gesamtereignis erlebt und den Raum mit den Fernsehgeräten oft nur en passant wahrgenommen. Heute gilt dieser Raum als Startpunkt der späteren Videokunst, obwohl Paik damals noch keine Videogeräte zur Verfügung hat, sondern nur mit preiswert erworbenen, gebrauchten Fernsehern arbeitet, an denen er Modifikationen vornimmt, die das Bild des laufenden Fernsehprogramms verzerren. Bis 1963 gab es in Deutschland nur ein einziges Fernsehprogramm, das nur wenige Stunden am Abend sendet, was auch ein Grund für die späten Öffnungszeiten von Paiks Ausstellung sein mag. Im Unterschied zu den zeitgleichen Fluxus-Aktionen gab es über Paiks Projekt keinerlei Fernsehberichte.