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Stan VanDerBeek »Movie-Drome« | Innenansicht
Stan VanDerBeek, »Movie-Drome«, 1963
Innenansicht | © Stan VanDerBeek
Szene im halbkugelförmigen Dome, den VanDerBeek für Prototypen seiner Multimedia-Ausstellungen nutzte. Erstmals abgedruckt in: Stewart Kranz, Science & Technology in the Arts. A tour through the realm of science + art, Van Nostrand Reinhold Company, New York, 1974, S. 238.
 


 Stan VanDerBeek

* 1927, gestorben 1984. VanDerBeek studierte Kunst und Architektur, zunächst am Cooper Union College in New York und später am Black Mountain College in North Carolina, wo er dem Architekten Buckminster Fuller, dem Komponisten John Cage und dem Choreographen Merce Cunningham begegnete. VanDerBeek begann seine Karriere in den 50er Jahren, als er Independent-Kunstfilme drehte, während er sich Zeichentricktechniken aneignete und als Kulissenmaler und Set-Designer für die amerikanische Fernsehshow »Winky Dink and you« arbeitete. In seinen ersten Filmen, die zwischen 1955 und 1965 entstanden, sind in erster Linie animierte Gemälde und Collagen zu sehen, die in einer Art »organischer Entwicklung« miteinander kombiniert werden.
VanDerBeeks ironische Kompositionen stehen in der surrealen und dadaistischen Tradition der Collagen von Max Ernst, lassen allerdings eine wilde, raue Ungezwungenheit erkennen, die mehr dem Expressionismus der Beat Generation ähnelt. In den 60er Jahren begann VanDerBeek mit Claes Oldenburg und Allan Kaprow sowie mit Vertretern des Modern Dance wie Merce Cunningham und Yvonne Rainer zusammenzuarbeiten. Etwa zur gleichen Zeit baute er sein Movie-Drome-Theater in Stony Point, New York, wo er Shows entwarf, bei denen er mehrere Projektoren verwendete. Bei diesen Aufführungen waren eine Vielzahl an zufällig entstandenen Bildsequenzen und Szenenanschlüssen zu sehen, wodurch keine Performance einer anderen glich.
Seine Sehnsucht nach Utopie führte dazu, dass er mit Ken in den Laboren der Bell Company zusammenarbeitete, wo sie Ende der 60er Jahre eine viele computeranimierte Filme drehten und holografische Experimente durchführten. Zur gleichen Zeit war an mehreren Universitäten als Dozent tätig, wobei er neue Methoden der Darstellung erforschte, angefangen mit den Dampf-Projektionen für den Guggenheim Museum bis hin zu den interaktiven Fernsehübertragungen seiner »Violence Sonata« (»Gewalt-Sonate«), die 1970 auf mehreren TV-Kanälen gezeigt wurden.