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Jeff Wall
»Jeff Wall über Fotografie«

»Die Photographie konnte erst in dem Moment zu einer gesellschaftlich anerkannten Kunst aufsteigen, als ihre ästhetischen Voraussetzungen einer radikalen, vernichtenden Kritik unterworfen zu sein schienen, einer Kritik, die offenbar darauf ausgerichtet war, jede weitere Ästhetisierung und ›Verkunstung‹ des Mediums von vornherein auszuschließen. Der Photokonzeptualismus führte zur völligen Anerkennung der Photographie als Kunst - als autonome, bourgeoise, sammelfähige Kunst -, gerade indem er darauf insistierte, daß es das Privileg dieses Mediums sei, die Negation eben jener Auffassung von Kunst zu sein. Die Photographie, eingeschrieben in einen neuen Avantgardismus und mit Text-,Skulptur- und Malereielementen vermischt, wurde nun zum typisches ›Anti-Objekt‹.«

(Quelle: Jeff Wall. Szenarien im Bildraum der Wirklichkeit. Essay und Interviews, hrsg. von Gregor Stemmrich, Dresden 1997, S. 391)