Tamás Waliczky
»Der Garten (ein Amateurfilm des 21. Jahrhunderts)«

[Auszug]

Und dies ist der Hauptunterschied zwischen der Renaissance-Perspektive und dem Water-dRoP-Perspektivsystem. Bei der Renaissance-Perspektive ist der Betrachter die wichtigste Person. (In diesem Zusammenhang ist mit dem Betrachter einerseits der Maler und andererseits das Publikum gemeint.) Die Renaissance-Perspektive ist das System eines unabhängigen Philosophen, der den Mittelpunkt der Welt bildet. Gott ist nicht mehr der Mittelpunkt. Beim Water-dRoP-Perspektivsystem spielt das Subjekt des Bildes die Hauptrolle. Der Betrachter (damit meine ich hier den Künstler und das Publikum) ist ohne Bedeutung. Er oder sie ist neutral. In meinem Film sehe ich, was das Kind sieht, und ich fühle, was es fühlt. Es ist der Mittelpunkt der Welt und nicht ich.

Die Water-dRoP-Perspektive ist ein allumfassendes System. Was ich meine ist, daß dieses System geeignet ist, die ganze Welt darzustellen. Alles ohne Ausnahme.

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Quelle: Tamás Waliczky in: Klaus Peter Dencker (Hg.), Weltbilder Bildwelten – Computergestützte Visionen, Hamburg 1995, S. 361.