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4\'33\'\' (Cage, John), 1952Imaginary Landscape No. 4 (Cage, John), 1951Pockets Full of Memories (Legrady, George), 2001
 
 
 

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Formulierung von der sozialen Plastik als »einer Kunst, die Energie in den Leuten freisetzt und sie zu einer allgemeinen Diskussion tatsächlicher Probleme veranlasst, und einer Kunst, die die Kultivierung der Beziehungen zwischen Menschen, ja fast einen Akt des Lebens, bedeuten würde« [14] dehnt sich die Kunst seit über einem halben Jahrhundert in praktischer und theoretischer Hinsicht auf den Alltag des öffentlichen Lebens aus.

Vom Offenen Kunstwerk zur Offenen Plattform

In »Das offene Kunstwerk« schreibt Umberto Eco, »wie häufig haben neue kreative Modi die Bedeutung der Form, die Erwartungen der Leute und selbst die Art und Weise, wie die Menschen die Wirklichkeit wahrnehmen, verändert? Die Poetik des offenen Kunstwerks ist Ausdruck einer solchen historischen Möglichkeit.« [15] Ein Werk wie John Cages »4’33''« ist ein klassisches Beispiel eines offenen Kunstwerks, das die Bedeutung der Form veränderte, indem es die Stille als Komposition präsentiert. Cages Werk »Imaginary Landscape No. 4« dehnt die kompositorischen Elemente über die Umwelt aus, indem es die

 

öffentliche Sphäre der Radioübertragungen in den Konzertsaal überführt. In beiden Fällen verlässt Cage sich darauf, dass das Publikum das, was man in der Informationstheorie als Rauschen bezeichnet, als Signal, d. h. als etwas Beabsichtigtes deutet. [16] Und indem er dieses ›Rauschen‹ zum Bestandteil seiner Komposition macht, sorgt Cage zwangsläufig dafür, dass der ewige Dialog zwischen künstlerischer Form und öffentlicher Rezeption immer stärker über die Auffassung hinausgeht, dass das Kunstwerk deutungsoffen ist, und sich der Auffassung annähert, dass der Zuhörer an der Schaffung des offenen Kunstwerks beteiligt ist.

Bei vielen neuen Medienwerken hat diese im Wesentlichen virtuelle Beziehung zwischen einem Kunstwerk und seinem Publikum konkrete Gestalt angenommen. Das offene Kunstwerk wird eine offene Plattform. [17] So fordert etwa George Legradys »Pockets Full of Memories« (2001) das Publikum auf, Gegenstände, die sich in den Taschen der Benutzer befinden, einem Scan- und Katalogisierungssystem anzuvertrauen, das dann einen sich selbst organisierenden Kohonen-Map-Algorithmus benutzt, um

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