Heiner Blum
»Augentauschen«

Bei den insgesamt 322 verschiedenen Dias handelt es sich in der Hauptsache um Frontalansichten menschlicher Gesichter, der Bildausschnitt ist kreisförmig und umfaßt den engeren Gesichtskreis mit Augen, Nase und Mund. Ergänzend erscheinen Aufnahmen von Händen, Augen, Mündern, Menschenmassen, Uhren, Detonationen, Zahlen, Wasser und Landschaften, die den Fluß der Gesichter immer wieder unterbrechen. (…)
Die Ansicht der Wand zeigt nebeneinander zwei große projizierte Kreise, die an Augen erinnern. Die Bilder der projizierten Gesichter befinden sich in ständiger Bewegung. In einem permanenten Ein- und Ausblendrhythmus gehen sie ineinander über.
Heiner Blum

Heiner Blum gegann bereits während des Studiums, ein umfangreiches Archiv aus Bild- und Textmaterialien (Skizzen, Zeitungsausschnitte, Fotos, Werbung u.a.) anzulegen, das er ständig erweitert und verändert. Es dient als Ausgangspunkt für viele seiner Arbeiten, u.a. auch für »Augentauschen«: gefundenes, »entlehntes« Material, das verändert, verfremdet, formal und thematisch neu organisiert in neue Zusammenhänge gestellt wird. Die Arbeit – teilweise realisiert im Rahmen des Siemens-Projektstipendiums am ZKM – besteht aus vier Karussell-Diaprojektoren, die mit den unterschiedlichen Diapositiven geladen sind.