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Monika Oechsler »High Anxieties«
Monika Oechsler, »High Anxieties«, 1998 – 1999
© Monika Oechsler


 
Monika Oechsler »High Anxieties«Monika Oechsler »High Anxieties«

Kategorien: Installation | Video

Schlagworte: Dialog | Montage


 

 Monika Oechsler
»High Anxieties«

In verschiedenen Varianten hat Monika Oechsler in früheren Installationen eine psychologische Dynamik und soziale Konstellation vor der Videokamera inszeniert. Die 3er-Gruppe von Mädchen in der vorhergehenden Arbeit »High Achievers« hat sie in »High Anxieties« auf eine 5er-Gruppe ausgeweitet. In beiden Fällen ist jeweils ein Mädchen das Opfer eines gruppendynamischen Prozesses. Während es sich im ersten Fall noch argumentativ verteidigen kann, bleibt dem Mädchen in dieser 3-Kanal-Projektion nur noch die Rolle des wehrlosen, ohnmächtigen Sündenbocks. In der stark rhythmischen Folge von Szenen und sich zum Teil überlappenden Perspektivwechseln entfaltet sich in nur etwas mehr als 3 Minuten ein sozialer Prozeß, der mit verbaler wie non-verbaler Inszenierung von Angst, latenter Aggression und Gruppenritualen unter Mädchen den Zuschauer auch emotional direkt involviert. Die Grenze zwischen Fakt und Fiktion in diesem Rollenspiel bleibt undefinierbar in einer ambivalenten Spannung, die den Zuschauer als Voyeur zum Komplizen der Gruppe macht oder zur Identifikation mit dem Opfer einlädt.

 

Rudolf Frieling