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Ulrich Eller »Im Kreis der Trommeln«
Ulrich Eller, »Im Kreis der Trommeln«, 1996
© Ulrich Eller
 


 
 

Kategorien: Installation | Sound

Schlagworte: Körper | Musik


 

 Ulrich Eller
»Im Kreis der Trommeln«

Zentral im Raum und in kreisförmiger Ausdehnung stehen 40 auf Originalständern montierte Snaredrums. Alle Trommeln sind gleichen Bautyps und mit einem Lautsprecher je Kessel versehen. Die räumlichen Abstände zwischen den Objekten sind so gewählt, daß ein bequemes Durchlaufen möglich ist. Beim Betreten des Trommelfeldes wird ein in Lautstärke und Aktivitätszeit variierter Grundton auf alle 40 Trommeln verteilt. Die akustische Zuordnung erfolgt durch ein rechnergestütztes Programm, welches nach einer festgelegten Partitur arbeitet und manchmal nur ein Objekt, Objektgruppen oder auch alle Objekte zur selben Zeit aktiviert. Zufall und Stille sind dabei ebenso kompositionelle Bestandteile wie etwa sich wiederholende, rhythmische Pattern oder wiedererkennbare akustische Bewegungen im gesamten Trommelfeld. Tonalitätssprünge werden über die Stimmbarkeit eines jeden Schlagfells erzeugt, wobei der in Zeitlänge und Charakteristik variierte Ausgangsimpuls rein physikalisch nur dazu dient, die Eigenresonanz jeder Trommel für einen kurzen Augenblick hörbar zu machen, die dann in ihrem Snaredrum-typischen Sound reagiert. Beim Eintreten in den Trommelkreis befinden sich die Hörer in einer stetig wechselnden, verräumlichten Geräuschbewegung aus individuellen und kollektiven akustischen Aktionswechseln.
Der ruhigen, zentrierten Kreisform der Gesamtanordnung wird damit eine gänzlich andere Geräuschübersetzung zuteil, ein virulenter, nicht kalkulierbarer Hörvorgang, der den gesamten Innenraum erfaßt und stark zum Durchlaufen des Feldes anregt, da ein variierter Hörpunkt immer andere räumlich-auditive Eindrücke bereithält.

 

Ulrich Eller