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Holger Friese »In meiner Nähe«
Holger Friese, »In meiner Nähe«
Screenshot | © Holger Friese
Web-Link: In meiner Nähe
 


 
 
 

 Holger Friese
»In meiner Nähe«

Die Homepage des Shoppingsystems »In meiner Nähe« (18.4.1999) offeriert »den schnellsten Zugriff auf Geschäfte und Dienstleister«. Sobald der User seine Adresse eingibt, erhält er Zugang zu einer Liste mit Unternehmen – Geschäfte, Handwerksbetriebe, Büros u. a. – in alfabetischer Reihenfolge. Angeblich ist die Liste angezeigter Unternehmen Resultat einer Suche in einem Archiv, der die eingegebene Postleitzahl zugrunde liegt. Der Aufruf einzelner Offerten führt jedoch bald zur Erkenntnis, dass sich »in meiner Nähe« nicht auf Unternehmen in dem Bereich bezieht, den die Postleitzahl kennzeichnet, sondern auf die Nähe des Monitors, der die Seiten fiktiver Unternehmen projiziert, zum User.
Die fiktiven Unternehmen erscheinen teilweise wie Hybriden zwischen realitätsnah typisierten und phantasievoll die Elemente der Wirklichkeit variierenden Modellen von Unternehmen. [...] Der Firmenkontakt wird nicht mittels Bestellformularen und Warenkorb, sondern mittels beliebig beschreibbarer e-Mail-Seite mit der Adressenvariation »...@inmeinernaehe.de« hergestellt, als wäre das Shoppingsystem ein Zusatzangebot eines Providers, dessen Internetzugang alle aufgeführten Unternehmen verwenden. Der Empfänger aller e-Mails ist Friese, der sie »groesstenteils beantwortet.«

(Quelle: Thomas Dreher, Lektionen in NetArt, Lektion Nr. 10, November 2001)