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Marko Peljhan »makrolab«
Marko Peljhan, »makrolab«, 1997
© Marko Peljhan
Web-Link: makrolab.ljudmila.org/


 Marko Peljhan
»makrolab«

Zur documenta X hatte Marko Peljhans Projekt Makrolab Premiere. In einem an die russische Raumstation MIR angelehnten Labor werden mit diversen Empfangsinstrumenten die Datenströme der Kommunikation von Polizeifunk bis Satellitentelefon angezapft. Dies weckt sowohl den Verdacht der Behörden wie das Interesse von professionellen Überwachungsinstitutionen. Doch alle eingesetzten Mittel sind im Rahmen des Legalen, gerade das zeigt die Durchlässigkeit der angeblich die Privatheit sicherstellenden Telekommunikationsnetze. Das Thema hat heute, angesichts der durch die Veröffentlichungen zum US-amerikanischen Echelon-System erkennbaren Dimension des permanenten Data-Minings eine größere Aktualität denn je.

Das Makrolab steht für die 100 Tage der documenta X nicht in Kassel, sondern einige Kilometer außerhalb auf dem Land, wohin nur wenige Besucher den Weg finden. Nach der documenta ist das Makrolab als mobiles Labor auf eine Welttournee gestartet, die es zuerst nach Rottnest Island an der Küste Australiens geführt hat. Gerade der Ort außerhalb der Stadt und ihrer »Dunstglocke« von Datensmog macht eine Art Vogelschau auf die Topografie der Signale möglich, die zwischen den Zentren zirkulieren. Vom Urbanen zum Orbitalen – so lässt sich der Radius des neuen Wahrnehmungshorizontes beschreiben, der durch das Projekt eröffnet wird.

DD