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Bleecker/Paterson/Zurkow »PDPal«
Bleecker/Paterson/Zurkow, »PDPal«, 2003
Screenshot | © Bleecker/Paterson/Zurkow
 


 
 

Schlagworte: Computergrafik | Interaktion

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icon: authorRudolf Frieling »Das Archiv, die Medien die Karte und der Text«| icon: authorSteve Dietz »Public Sphere_s« | 2


USA | Musik: Lem Jay Ignacio | Hardware: Julian Bleecker, Michael Sarff (PDPal design), ORG Kelly Evans (Creative Time) | Programmierung: Adam Chapman | Edition / Produktion: Scott Paterson, Marina Zurkow (co-producer); commissioned by: Walker Art Center in Minneapolis and Creative Time in New York.
 

 Bleecker/Paterson/Zurkow
»PDPal«

»PDPal« ist eine fortlaufende Serie von Kunstprojekten für den öffentlichen Raum, die für den Palm™ PDA, Mobiltelefone und das Internet konzipiert wurden. Sie hat die gängigen Auffassungen von Mapping ins Wanken gebracht, indem sie versucht, die alltäglichen Aktivitäten und Erfahrungen im urbanen Lebensraum in eine dynamische Stadt zu transformieren, deren Geschichten man selber schreibt. »PDPal« bezieht den User mit ein durch eine visuelle Transformation, die verdeutlicht, dass Technologien, die Lokalisierungs- und Orientierungshilfen geben wollen, häufig statisch sind und keinerlei Bezug haben zum pulsierenden kulturellen Leben in einer Stadt.
»PDPal« ist als Reaktion auf die Unmenge an Mapping-Projekten entstanden, die GPS und messbare Kartografien verwenden, und ist als anti-geografisches und anti-kartesianisches Projekt angelegt. Es experimentiert stattdessen mit der Konstruktion von relativen, auf Gefühlen basierenden Systemen, die Fragen stellen wie z.B.: Was definiert den gesellschaftlichen, und was den persönlichen Raum? »PDPal« reagiert auf die Jahrhunderte alte Vorstellung von einem urbanen Forschungsreisenden: Von Baudelaires »Flaneur« (spätes 19. Jahrhundert) und den öffentlichen Performances von Nichts durch die Dadaisten, die diese manchmal als »Deambulationen (Lustwandeln)« bezeichneten (1921), über Benjamins Texte über den urbanen Wanderer (1920er Jahre) und die algorithmischen »Dérives« (das systematische Umherschweifen) der Situationisten bis hin zu Hakim Beys »Temporären Autonomen Zonen«, die den Rissen in den urbanen Ordnung entspringen und Gelegenheit zu einer kurzzeitigen Inbesitznahme eines Ortes bieten, und den modernen Werken der Psychogeografie – all dies sind Projekte, bei denen es um den absichtlichen ›Verlust der Orientierung‹ in der Stadt geht. Auf diese Weise verwandeln sie diese wieder in einen Lebensraum zurück, der voller Überraschungen steckt und nicht bloß der Ort ist, an dem man arbeitet.

(Quelle: http://www.o-matic.com/play/pdpal/#doc)