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 Davis, Douglas; Komar, Vitaly; Melamid, Alexander
»Questions Moscow New York«

Während einer Russlandreise in den siebziger Jahren »traf ich einige der jungen russischen Künstlerdissidenten und war besonders von Ilya Kabakov und den Konzeptkünstlern Vitaly Komar & Alexander Melamid beeindruckt. [...] Damals konnten wir uns nicht vorstellen, dass wir uns jemals wieder treffen würden. Es war schon wir ein Wunder, dass ich überhaupt da war. Also überlegten wir uns, dass wir ein transatlantisches Kunstwerk schaffen würden, und zwar mit den einzigen Medien, die uns damals erlaubt waren: Telefon und Fotoapparat. [...] Ich hatte die Idee, dass wir eine Linie auf meine Wand und sie eine auf ihre Wand malen und diese fotografieren könnten, dann Fragen über die Bedeutung dieser Linie per Post austauschen sollten, wodurch die Arbeit in beiden Städten existieren würde. Ich machte das erste Foto um Mitternacht am 31. Dezember 1975, und sie machten ihr Bild um acht Uhr morgens am 1. Januar 1976 – also im selben Augenblick. [...] Ursprünglich wollten wir vier Bilder machen: Eins zu Silvester, eins am 1. Mai, eins am 4. Juli, und eins am am 25. November, dem Jahrestag der Oktoberrevolution. Auf dem letzten Bild trugen sie Mäntel, so, als würden sie gleich ausgehen, und das nächste, was ich von ihnen hörte, war, dass sie erfolgreich nach Israel ausgewandert waren! Das fünfte Bild wurde darum in Tel Aviv und New York gemacht, und für das letzte Bild, oder für das, was wir für das letzte Bild hielten, kamen sie schließlich nach New York, und wir machten eine Aufnahme in meiner Galerie, Ronald Feldman. Es heißt »The End of the Line«, und man sieht, wie wir die Linie von der Wand reißen.«

(Quelle: Douglas Davis, in: Tilman Baumgärtel, [net.art] Neue Materialien zur Netzkunst, Nürnberg 2001, S. 58f.)