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etoy »Toywar«
etoy, »Toywar«
Screenshot | © etoy


 
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Kategorien: Internet

Werke von etoy:

The Digital Hijack

Siehe auch:

Marko Peljhan


 

 etoy
»Toywar«

Als Reaktion auf die Ende 1999 efolgte Ausschaltung der Webpräsenz der Künstlergruppe etoy durch den Spielzeugversand eToys entwickelte eine Community von Netzaktivisten um die US-amerikanische Künstler- und Aktivistengruppe RTMark den etoy-Solidaritäts-Fond und die Toywar-Plattform, deren erklärtes Ziel es war, die Firma eToys zu zerstören. Es ging darum, den Wert der eToys-Aktien mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln so weit wie möglich nach unten zu drücken. In den folgenden Wochen griffen Aktivisten die Website von eToys mit verschiedenen Mitteln (z.B. virtuelle Sit-Ins) an, die für den darauffolgenden siebzigprozentiger Wertverlust der eToys-Aktien in der Nasdaq-Notierung verantwortlich gemacht wurden.
Die Toywar-Website war ein symbolisches Schlachtfeld, ein Online-Solidaritäts-Spiel, in dem die UnterstützerInnen von etoy in Form von playmobilartigen, mit virtuellen Waffen ausgerüsteten Avataren aufmarschierten. Die Spielankündigung las sich folgendermassen: »On your team, thousands of players. Your opponents: eToys and its shareholders – as long as they still own shares. The stakes: art, free expression and life on the Internet.« Die pro-etoy-Community wurde auf dem Höhepunkt der Kampagne durch 1798 Avatare visualisiert, die auf der Website demonstrativ Stellung bezogen. etoy und RTMark setzten mit der »Toywar«-Plattform der normalerweise bilderlosen, strukturellen Gewalt(strategie) der Ökonomie im Netz eine eben diese bilderlose Gewalt visualisierende Strategie entgegen. Nach drei Monaten ließ eToys.com Ende Januar 2000 die Klage gegen die Künstlergruppe fallen – nicht zuletzt wohl wegen der heftigen Gegenreaktionen, die eToys.com zu spüren bekommen hatte.