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Movie-Drome (VanDerBeek, Stan), 1963Things Spoken (Hegedüs, Agnes), 1998
 
 
 

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enlarged a hundred-fold, coloured for greater intensity, and brought into the street as a poster. […] If today a number of posters were to be reproduced in the size of a manageable book, then arranged according to theme and bound, the result would be the most original book. The cinema and the illustrated weekly magazine have triumphed. We rejoice at the new media which technology has placed at our disposal.« [12] Dem russischen Konstruktivismus lag die Dynamisierung der Distributionsprozesse ebenso am Herzen wie dem amerikanischen Kapitalismus, mit dem Unterschied, wie El Lissitzky notiert, dass dieser die Poster spezifisch für den flüchtigen Blick des automobilen Betrachters in die Öffentlichkeit brachte. Während mit Borges die Welt noch ein Buch bzw. eine Bibliothek war, ist sie nun ein Bilderspeicher, der mobil wird.

Da die Bilder zu zirkulieren begannen, mussten sie aber auch wieder ›eingefangen‹ werden. 40 Jahre später imaginierte Nam June Paik ein »Center for Experimental Arts«, in dem er auch ein Videoarchiv vorsah und Stan VanDerBeek sein »Movie-Drome« als den Ort einer universell verfügbaren Bildergalerie. [13] Im

 

Anschluss an Vannevar Bush und sekundiert von Marshall McLuhan hilft das Expanded Cinema der 1960er, die Welt als einen ungeheuren audiovisuellen Speicher zu sehen, den man heute tatsächlich als gigantisches Servernetz realisiert hat, das man mit Hilfe von Suchmaschinen durchforsten kann, sei es in künstlerischer oder in kommerzieller Hinsicht (siehe die Microsoft-Firma Corbis, die die weltweiten Rechte an den 16 Millionen Fotos der Sammlung von Otto L. Bettmann hält). [14] Die Suchmaschinen wiederum operieren mit gigantischen Speicherkapazitäten und den Parametern intelligenter Datenbankstrukturen. Die Datenbank als kulturelle Form des 21. Jahrhunderts, so Lev Manovich [15] , beschäftigt heute immer mehr Techniker, Archivare, aber auch Künstler.

Datenbank als kulturelle Form

Zwei künstlerische Datenbankprojekte sollen als Einstieg in diesen Abschnitt zitiert werden. Agnes Hegedüs' interaktive Arbeit » Things Spoken« fordert die Nutzer auf, in einer Datenbank persönlicher Memorabilia zu forschen und Objekte zu aktivieren. Dabei können zwei Erzählungen abgerufen werden: die

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