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er Menschen durch eine Stadt laufen lässt und sich dabei des Computercodes als Orientierungsgröße bedient, benutzt der Künstler den Körper als Mittel, um eine Software ›zum Laufen‹ zu bringen. In seiner Rezension von ».walk« auf der »RunMe«-Site bezeichnet Florian Cramer diese Software als »walkware«. Und tatsächlich gewann ».walk« im Softwarekunstwettbewerb der transmediale einen Preis In der E-Mail, in der die Nominierung von ».walk« bekannt gegeben wurde, hieß es: »›walk‹ von socialfiction.org ist ein futuristisches Projekt für öffentliche Räume, das Alltägliches mit Außergewöhnlichem verbindet.« Houjebek selbst sagt in einer E-Mail: »Ich betrachte es als einen Do-It-Yourself-Urbanismus; ein Projekt wie ›.walk‹ soll den Städten eine neue Funktionalitätsebene hinzufügen. Deswegen handelt es sich hier um Architektur und zugleich um Technik.« Man könnte meinen, dieses Projekt gehöre eigentlich in den Abschnitt über Performance, doch tatsächlich geht es bei ».walk« ausschließlich um die Notation, um einen zutiefst konzeptuelle Reaktion auf die Kunst.

Dieses Werk scheint eine Brücke zwischen dem

 

Ansatz früher konzeptueller Kunstausstellungen mit Titeln wie »Information« (1970) oder »Software« (1970) und dem Werk heutiger Künstler-Programmierer zu schlagen. [41] Neben seinen Bemühungen, auf der Grundlage eines Computercodes bestimmte Wegstrecken zu konstruieren, »einen Fußgängercomputer zu programmieren«, entwickelt Houjebek auch Code, eine Beschreibungssprache, der die Erfahrungen eines Fußgängers zugrunde liegen. Dieser Code wird PML: Psychogeographical Markup Language genannt. Außerdem entwickelt Houjebek auch etwas namens OOP, Object Oriented Psychogeography, das er als »Software für Landschaften« bezeichnet, die »dich aus den Latschen kippen lässt«.

».walk« ist eine Form von künstlerischer Software, bei der es sich in doppelter Hinsicht um Kunst in der Public Domain handelt: Erstens als Notation, als Code, den man auf einem Computer laufen lassen kann und der auf dieser Ebene eine Aktivitätsraum und eine Interaktion ist, und zweitens als die physische Interpretation eines Informationsraums. Ich würde sogar sagen, es ist ein Programmierkurs für digitale

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