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Matthew Barney »Cremaster 2«
Matthew Barney, »Cremaster 2«, 1999
Fotografie | Fotograf: Peter Strietmann | © Matthew Barney
 


 
 

Kategorien: Film

Schlagworte: Raum | Überwachung


USA
 

 Matthew Barney
»Cremaster 2«

»CREMASTER 2« (1999) wird als Schauer-Western dargeboten, der Konflikt in das System bringt. Auf biologischer Ebene entspricht dieser Teil der Phase in der Fetalentwicklung, in der die Geschlechtsdifferenzierung beginnt. In Matthew Barneys Abstraktion dieses Vorgangs wehrt sich das System gegen die Teilung und versucht das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, das in Cremaster 1 ersonnen wurde. In Cremaster 2 nimmt dieser regressive Impuls durch die spiralförmige Erzählweise Gestalt an: Die Handlung schweift immer wieder aus dem Jahr 1977, als Gary Gilmore hingerichtet wurde, zurück in das Jahr 1893, als Harry Houdini, der vielleicht Gilmores Großvater war, auf der Weltausstellung in Chicago auftrat. Der Film behandelt drei zentrale, aufeinander bezogene Themen - die Landschaft als Zeuge, Gilmores Geschichte (von Barney gespielt) und das Leben der Bienen: Metaphern für die Möglichkeit, rückwärts zu gehen, um seinem Schicksal zu entkommen. Gilmores Verwandtschaft mit Houdini (von Norman Mailer gespielt) sowie seine Beziehung zu den Bienen werden zu Beginn des Films in der Szene spiritistische Sitzung/Empfängnis dargelegt: Houdinis Geist wird angerufen und Gilmores Vater stirbt, nachdem er seine Frau befruchtet hat.

(Quelle: Matthew Barney, The Cremaster Cycle, Hatje Cantz Verlag, 2002 Ostfildern-Ruit)