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Werke von George Legrady:

Pockets Full of Memories


 

 George Legrady
»Equivalents II«

»Equivalents II« ist eine interaktive Computerinstallation, die variabel aufgebaut werden kann. Auf der hier abgebildeten Ausstellungsansicht befindet sich im Zentrum ein Personalcomputer, über den die Benutzer Texte eingeben können, der wiederum Einfluss auf das auf dem Monitor zu sehende, wolkenähnliche Bild nimmt. Die Wände sind grau gestrichen, an der Stirnwand ist in gelblicher Farbe ein Zitat von Jaques Attali aufgebracht, an den Seitenwänden hängen vier Diptychen (63,5 x 127 cm), auf denen wolkenähnlichen Gebilde und Schriftzüge zu sehen sind.
Mit »Equivalents« betitelte Alfred Stieglitz in den 1920er Jahren seine Wolkenfotografien, die später als kanonisches Beispiel künstlerischer Fotografie in die Fotografiegeschichte eingehen sollten. Auch die »Equivalents II« von George Legrady scheinen auf ersten Blick Wolken abzubilden. Es handelt sich jedoch um rein computergenerierte Gebilde, die von einem fraktalen Algorithmus zur Generierung komplexer (Farb)Tonwerte gesteuert werden. Die Betrachter können über die Eingabe von Wörtern Einfluss auf die Steuerung dieser Tonwerte nehmen – darüber hinaus reagiert das Computerprogramm auf bestimmte, vom Künstler ausgewählte Schlüsselwörter, die auf einer Datenbank gespeichert sind. Erscheinen diese, wird eine Unterbrechung ausgelöst, wobei sich die Komplexität der Tonwerte erhöht. Die Beziehung zwischen dem eingegebenen Text und dem daraus resultierenden Bild ist in »Equivalents II« auf einer rein symbolischen Ebene angesiedelt. »In Equivalents II geht es darum, die[se] Schwelle kognitiver Wahrnehmung und kultureller Interpretation zu testen. Es soll die Minimalbedingung ermittelt werden, unter der eine komplex strukturierte Reihe abgestufter, auf der Basis mathematischer Algorithmen produzierter Tonwerte als Gültiges, einer Fotografie ähnelndes Bild wahrgenommen werden kann. [...] Des weiteren geht es in diesem Projekt um die Untersuchung des Diskurses simulierter Erfahrung – zum Beispiel unsere Wahrnehmung des des mathematisch konstruierten Bildes, das einerseits das Kulturelle und das Erhabene evoziert, andererseits das reine Resultat einer Formel ist, die Form, ästhetische Auflösung, Lyrik oder Schönheit nicht auszudrücken vermag.«

(Quelle: Auszug aus: George Legrady, in: Stefan Igelhaut/Hubertus von Amelunxen/Alexis Cassel (Hg.), Fotografie nach der Fotografie, Ausstellungskatalog, München 1995 (eng. Photography after Photography, Basel/London 1996, 218f).