Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser. |
Jörg Herold
»Körper im Körper«
Jörg Herolds Super-8-Film »Körper im Körper« setzt das erzählerische Moment durch extreme Zeitlupe außer Kraft, die Bilder erhalten eine schwer zu beschreibende Substanz und Materialität. Die Sprache, die aus Einzelworten – »Haus«, »Frau«, »Kopf«, »Atem« – besteht, unterstreicht das Gefühl von Dauer, Schwere und Substanz. Die entfesselte Kamera erscheint als Körper, der sich durch die Umwelt tastet und sich auf wenige Dinge, Vorgänge, Perspektiven konzentriert. Die Stimme ihrerseits erscheint wie eine Art innere Zwiesprache, ein Körper im Körper.
Als »Entlassung aus einer Ideologie und Ankunft in der Beliebigkeit« beschrieb Herold die Erfahrung des Zusammenbruchs der DDR. Beim Versuch der Neuverortung stieß er auf die Figur des Kaspar Hauser und begann, die künstlerische Doppelexistenz Hauser-Herold zu entwickeln. »Körper im Körper« erweist sich rückblickend als wichtige Vorstufe des Hauser-Projekts.
»Körper im Körper« wurde 1997 auf der documenta X in Kassel gezeigt.