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William Latham »Organic Art - The Art of William Latham«
William Latham, »Organic Art - The Art of William Latham«, 1996
Screenshot | © William Latham
 


 William Latham
»Organic Art - The Art of William Latham«

Ende der 1980er griff Latham in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler Stephen Todd evolutionäre Bildprozesse aus dem Bereich der Artificial-Life-Forschung (Richard Dawkins) auf, um neue computergestützte Bildformen zu entwickeln. Im Unterschied zur herkömmlichen Erzeugung computerbasierter Visualisierungen intendierte er den Einsatz von Softwareprogrammen, die nach den Prinzipien der Evolution in einem fortwährenden Prozess von Mutation und Selektion eigenständig neue Bildformen hervorbringen sollten. Ausgangspunkt war die Visualisierung einiger einfacher grafischer Strichzeichen, so genannter Biomorphe, die über einfache Regeln durch Reproduktions- und Mutationsalgorithmen in wenigen Schritten immer komplexere Gebilde hervorbrachten. Dieser evolutionäre Bildprozess, der sich auf dem Bildschirm verfolgen ließ, konnte den Eindruck erwecken, das Computerprogramm verfüge über ein gewisses formgebendes Potenzial. Eben diese Möglichkeiten der Formgenerierung durch Mutation und Selektion griffen Latham und Todds auf, um durch evolutionäre Bildprozesse immer neue biomorphe Formen zu generieren , die zu immer komplexeren Bildformen führten.
Die erste große Ausstellung ihrer Bilder in »The Conquest of Form« 1988 in Bristol setzte sich zusammen aus ca. 1,5 Meter mal 1,5 Meter großen Drucken einzelner Bilder sowie aus neun Bildschirmen, die zu einer Fläche zusammengestellt waren und die verschiedenen Phasen der computeranimierten evolutionären Bildprozesse zeigten. In der Folge entstanden die Simulationsfilme »The Evolution of Form« (1990), »The Conquest of Form« (1990), »The Process of Evolution« (1990) und Mutations« (1991). Im Jahr 1992 entstanden das Buch »Evolutionary Art and Computers« und die CD-ROM »The Garden of Unearthly Delights«.