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Tanja Ostojic »Personal Space« | Manifesta 2, Luxenburg
Tanja Ostojic, »Personal Space«, 1996
Manifesta 2, Luxenburg, 1998 | © Tanja Ostojic
Web-Link: www.cac.org.mk/.../ostojic/


 
Tanja Ostojic »Personal Space« | Biennale of Young artists, Vrsac, YugoslawienTanja Ostojic »Personal Space« | Manifesta 2, LuxenburgTanja Ostojic »Personal Space« | Manifesta 2, LuxenburgTanja Ostojic »Personal Space« | Manifesta 2, LuxenburgTanja Ostojic »Personal Space« | Manifesta 2, Luxenburg
2 h | Performance
 

 Tanja Ostojic
»Personal Space«

»Bei dieser Performance beschwor Tanja Ostojić spirituelle Visionen vom Körper anhand einer mittelalterlichen spirituellen Tradition herauf und verband dabei zwei Aspekte miteinander: nuditas naturalis (natürliche Nacktheit) und nuditas virtualis (virtuelle Nacktheit). Ihr Körper, der von Kopf bis Fuß rasiert und mit weißem Marmorpulver bedeckt worden war, wurde, da er ein Tableau vivant war, in ein Abbild umgeformt, das der Umkehrung des Äußeren in das Innere entsprach. Die Frage ist, wie eine solch statischer Aktion (Tanja Ostojić bewegt ihren Körper kein einziges Mal während der ganzen Performance) es überhaupt schafft, etwas »aufzuführen«. Der Körper kommuniziert durch Bewegungen, und der Mangel an diesen Körpertechniken deutet auf eine quälende Lage der Person hin, die zu einem Denkmal erstarrt ist. Diese Performance ist, da sie ein Tableau vivant ist, nicht »nur« eine lebende Skulptur (im Stile der Kunst der 70er Jahre), sondern vielmehr ein lebendes Denkmal, das all den Prunk und das symbolische historische Gewicht in sich trägt, die man mit solchen Gesten der Erhabenheit verbindet. In einer Position, in der der Betrachter/die Betrachterin seinen/ihren Blick auf einen entblößten, verwundbaren Körper wirft, wird er/sie nicht nur Zeuge des stummen Ausdrucks der Abneigung einer Künstlerin, innerhalb einer feindlichen Umgebung zu agieren (für jemand, der in Serbien lebt, hat dies eine doppelte Bedeutung durch die innere/lokale und äußere/internationale Isolation eines Subjekts, das sich in der Opposition befindet), sondern entlarvt das darüber hinaus gehende Bild des Körpers einer Frau in der Kunstgeschichte als eine traurige Angelegenheit, für die Symbolisierung und Manipulation charakteristisch sind.«

(Branislav Dimitrijević, in: MANIFESTA 2, Luxemburg 1998.)