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Karlheinz Stockhausen »Studie I«
 


 
Karlheinz Stockhausen »Studie I«
Köln | Deutschland | 9' 42" | Edition / Produktion: Stockhausen-Verlag / Westdeutscher Rundfunk, Köln (WDR) und Studio für Elektronische Musik (NWDR)
 

 Karlheinz Stockhausen
»Studie I«

Die »Studie I« (Sommer 1953) ist die erste Komposition mit Sinustönen. Aus einfachstem elektroakustischem Grundmaterial werden die Klangfarben für eine Komposition synthetisch erzeugt und in ihrer Zusammensetzung vom Komponisten bestimmt. Die bewußte musikalische Ordnung dringt bis in den mikroakustischen Bereich der Klangmaterie.

Eine zweite grundlegende Methode elektronischer Klangerzeugung basiert nicht auf der Addition von Sinusschwingungen zu »stationären Klängen« und »Tongemischen«, sondern auf der Zerlegung des »weißen Rauschens« in »farbiges Rauschen«. Hierzu sind elektrische Filter notwendig, die das »weiße Rauschen« in Geräuschbänder beliebiger Bandbreite und Dichte zerlegen lassen – der Prismen-Zerlegung des weißen Lichts in farbiges Licht vergleichbar. In der Studie II wurde – in Ermangelung genügend differenzierter Filtersysteme – ein besonderes Verfahren zur Erzeugung nichtstationärer Schallvorgänge angewendet, das es ermöglichte, die Familie der Geräusche in die Komposition einzubeziehen. Es werden also nicht möglichst verschiedene und fremdartige Klänge gesucht, vielmehr ist eine äußerste Einheitlichkeit der Klangmaterie und ihrer Form angestrebt.

Quelle: Programm WDR Köln »Musik der Zeit«, 1954 zitiert in Stockhausen »Texte Band 2« (3. unveränderte Auflage), DuMont Buchverlag, Köln 1988