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Alexander Hahn »The Bernoulli Itinerary«
Alexander Hahn, »The Bernoulli Itinerary«, 1989 – 1994
Fotograf: Arno Garrels | © Alexander Hahn


 
 

 Alexander Hahn
»The Bernoulli Itinerary«

Das Rückgrat ist eine neuronale Verlängerung des Gehirns. Mit dem Stammhirn partizipiert der Mensch noch heute an frühen Epochen der Evolution. »Das Licht ist am stärksten in der Gegend des Rückgrats. (…) Während man den Körper seziert, beginnt wieder ein Licht zu strahlen. (…) Die Finger der Leute, welche den Körper berührt haben, sind überzogen mit Licht. Nicht das Fleisch selbst phosphoresziert, sondern etwas Verborgenes unter der Haut. Die Rückstände eines jahrhundertealten Lichts«, verliest der Sprecher auf dem ersten Monitor aus dem Traktat »Über das Leuchten des Meeres« (1805) des Schweizer Forschers Christoph Bernoulli. Organisch wirkende Strukturen bilden sich und zerfallen auf drei weiteren im Raum hängenden nackten TV-Röhren. Das Abheben der »Schädeldecke«, das »Sezieren« des Monitors, entblößt die elektronische Basis des Bildträgers.
Wie hier im Kontrast von Organischem und Rationalem, Text und Kopf des Sprechers thematisiert Alexander Hahn – oft in Auseinandersetzung mit Naturwissenschaft und Schriften alter Gelehrter – immer wieder Flüchtigkeit und Vergänglichkeit der Zeit und eine stets im Menschen präsente Vergangenheit.