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Shu Lea Cheang »BRANDON« | The Brandon Project
Shu Lea Cheang, »BRANDON«, 1998 – 1999
The Brandon Project | Screenshot | © Shu Lea Cheang


 Shu Lea Cheang
»BRANDON«

Mit seinem Titel knüpft das Projekt an den Fall Teena Brandon an, einer jungen Frau aus der amerikanischen Provinz, die ihr Elternhaus verlässt, um sich in einen Jungen zu verwandeln und ein ›neues Leben’ als Brandon Teena zu beginnen – bis Ende 1993 in Folge einer Verhaftung sein bzw. ihr anatomisches Körpergeschlecht aufgedeckt, und er/sie von zwei jungen Männern ihrer Clique zunächst brutal vergewaltigt, knapp eine Woche später ebenso brutal ermordet wird. In den USA erregte der Mordfall wie auch seine außergewöhnlichen Hintergründe großes Aufsehen und eine anhaltende Publizität in den Medien, und insbesondere für die amerikanische Transgender-Community wurde Brandon rasch zur Kultfigur.
Das »Brandon Project« wurde von Shu Lea Cheang für den 1997 geplanten, aber erst 1998 offiziell eingeleiteten Launch der (mittlerweile wieder eingestellten) online-Projektseiten des Guggenheim Museums konzipiert und – nach ersten Vorarbeiten 1995 – ab 1996 in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen KünstlerInnen in verschiedenen Projektphasen bis 1999 weiterentwickelt. Das Projekt arbeitete mit multiplen Schichtungen, Verknüpfungen und Oszillationen widersprüchlicher Bilder, Erzählungen und Diskurse eine Vielfalt von Perspektiven auf und für (Geschlechter-)Grenzen überschreitende Identitäten entfaltete. In den Cyberspace als Kommunikations- und Imaginationsraum entlassen, trat »Brandon« als »Gendernaut« eine Reise durch Räume, Zeiten und Geschlechter an.