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LAN »Tracenoizer«
LAN, »Tracenoizer«
Screenshot | © LAN


 
LAN »Tracenoizer«LAN »Tracenoizer«

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icon: authorInke Arns »Read_me, run_me, execute_me«


 

 LAN
»Tracenoizer«

Die Gruppe LAN hat mit »TraceNoizer - Disinformation on Demand« (2001/02) ein Arbeitsinstrument geschaffen, das helfen soll, die eigene Online-Identität zu schützen. Die Arbeit verwischt die Online-Spuren im Internet durch algorithmische Erzeugung von geklonten Homepages, die, so das Konzept, automatisch bei Geocities abgelegt werden. In Anbetracht der bereits zugänglichen Vielzahl an Personen-Informationen im Internet scheint der Bedarf nach einem solchen Werkzeug durchaus gegeben.
»Das Programm richtet dem Benutzer nach Eingabe des Namens, der Email Adresse und eines beliebigen Passworts, eine persönliche Website bei einem Anbieter privater Homepages, beispielsweise Geocities, ein. Die Daten zur Person sammelt das Programm aus den wenigen gemachten Informationen (Name, Vorname), befragt Crawler und Suchmaschinen danach und erstellt dann automatisch eben jene scheinbar Sinn tragenden Homepages. Anstelle der Bündelung „brauchbarer“ Benutzerdaten, wie es sich beispielsweise Yahoo über das Angebot automatisierter Homepage-Systeme erhofft, produziert der Tracenoizer »Dis-Informationen« um die eigene Person. Erst durch die Generierung fiktiver, undurchschaubarer Identitäten im Internet, so die Künstler, lassen sich dessen Überwachungsmöglichkeiten einschränken.« (Matthias Weiß)
Was sich an dieser Arbeit jedoch auch gut zeigen lässt, ist die Tatsache, dass ein solches, ursprünglich zum Schutz der Person entwickeltes Instrument umgehend in ein Instrument der Aggression verwandelt werden kann: Die Benutzung ist nicht nur »Schutz durch Dissimulation«-Suchenden vorbehalten, sondern kann von prinzipiell jedem eingesetzt werden, der mittels dieses Noise-Generators das Auffinden bestimmter Projekt-Webseiten oder persönlicher Homepages erschweren will.