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Bedeutung erlangt. Der Beobachter (oder die Gemeinschaft) ist derjenige, der nach seiner, innerhalb eines kollektiven Konsensbereichs stattfindenden Unterscheidungsoperation zeitgebundene Kriterien anwendet, um die Bedeutungsbeziehungen eines Objekts festzustellen. Konsequenterweise ist die Beschreibung eines Werkes oder einer Aktion als Kunst und die seiner Merkmale als ästhetisch eine vom Beobachter oder von der Gemeinschaft durchgeführte Operation.

Eine diesem Ansatz entsprechende ästhetische Theorie kann folglich nicht auf orthodoxen oder reduktionistischen Methoden oder Kriterien aufbauen, sondern muss von weitgehend prozessualen, kontextuellen und interrelationalen Modellen ausgehen. Selbst der Terminus ›Kunst‹, seine Bedeutung und sein Gebrauch sind Teil dieses konsensuellen Systems. Diese Überlegungen sind von fundamentaler Bedeutung, wenn man interaktive künstlerische Arbeiten eingehend analysieren will, da die Paradigmen dieser Art Kreationen aus essenzialistischer oder ontologischer Perspektive nicht zu erfassen sind.

 

Prinzipien der Endophysik

Die »Theorie der Endophysik«, die seit mehr als einem Jahrzehnt erarbeitet wird, geht vor allem aus den Arbeiten des deutschen Wissenschaftlers Otto E. Rössler hervor, dem auch bei der Entwicklung der Chaostheorie (Hyperchaos; Rössler-Attraktor, 1976) eine wichtige Rolle zukommt. Endophysik, als Physik von innen, geht von der Unterscheidung zwischen Systemen und Modellen aus sowie von den Prinzipien der beobachterobjektiven Endorealität und der unzugänglichen Exorealität. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Erkenntnis, dass der Mensch Teil des Universums und Beobachter der Welt ist und dass die Welt auf der Schnittstelle zwischen dem Beobachter und dem Rest der Welt definiert ist, weshalb man notwendigerweise interner Beobachter ist und keinen Zugang zu der Schnittstelle hat. Weder kann man als Beobachter aus der Welt heraustreten noch die Welt, in der man lebt, von außen beobachten, woraus sich ergibt, dass das Beobachtete, die Wirklichkeit, immer mit Elementen von Subjektivität behaftet ist. Um eine explizite externe Beobachtung zu ermöglichen, schlägt

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