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Daniels: Ich meinte eigentlich, dass bei Bilddaten so etwas wie Alterungsprozesse von Farben oder durch Lagerungsverhältnisse nicht mehr möglich wären.

Sasse: Doch, doch! Unterschätzen Sie die Technik nicht! Meine erste Digitalkamera habe ich 1997 gekauft. Die konnte soviel wie ein Fotohandy heute und war im Farbumfang sehr eingeschränkt. Das war das Ergebnis einer Mischung aus schlechten optischen Bedingungen und der Umsetzung ins Digitale. Das hat sich sehr verändert. Vor zwei Jahren habe ich angefangen, mich mit Standardisierungen und Farbräumen zu beschäftigen. Dann definierte auch mein Labor eine klaren Farbraum und begann, mit den verschiedenen Möglichkeiten von Belichtern zu arbeiten. Es gibt zwei Arten von Belichtern: einmal die Kathodenstrahlbelichter für den Massenmarkt, die billige Abzüge von Digitalbildern anfertigen und die Laserbelichter für den professionellen Bereich. Da gibt es nur zwei Hersteller: Durst, der die Lambdas produziert, und OCE, von dem sind die Lightjets. Die sind technisch gesehen relativ ähnlich, unterscheiden sich aber in Details: einer von beiden zeichnet viel besser in der Schärfe, weil er mit dem Laser näher am

 

Papier ist. Es gibt nicht mehr den Unterschied in der Belichtung zwischen sehr groß aufgeblasen und sehr klein - was analog immer bedeutete, dass das Licht auf mehr Entfernung diffuser, also der Print flauer wurde. Das kann mit dem Laser nicht passieren. Die Aufnahme- und Belichtungstechniken und die damit verbundenen chemischen Prozesse mit ihren Einschränklungen im Farbraum oder ihren Besonderheiten ändern sich. Ich gehe davon aus, dass wir in zehn Jahren relativ genau sagen können: Das muss eine Belichtung sein, die Anfang des 21.Jahrhunderts gemacht worden ist.

Daniels: Wir haben die These diskutiert, ob sich die Amateurpraxis durch das Digitale verändern wird. Es wird möglicherweise mehr Bilder geben und vielleicht sogar bessere, was die Absicht des Fotografen betrifft, weil das Ergebnis kontrollierbarer wird. Macht sich das in ihrer Analyse oder ihrem Fundus bemerkbar?

Sasse: Ich bin sicher, dass die Qualität besser wird. Einen Tiefpunkt gab es Anfang bis Mitte der 1970er mit der Erfindung der Pocketkamera: auf 9x13 hatte man garantiert immer unscharfe Bilder. Das war wirklich ein qualitativer Tiefpunkt – zeitgleich machte sich allerdings die studierte Hippiegeneration mit dem

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