Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathGenerative Toolsicon: navigation pathGenerative Art
 
 
 
 
 

icon: previous page

funktionierende Verbindung zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Bereichen an. Er suchte den dreidimensionalen Klang, der die Musik und die Architektur vereint. Seine aktive Mitarbeit im Atelier von Le Corbusier während der fünfziger Jahre ermöglichte es Xenakis, der in Athen Architektur studiert hatte, seine musikalischen Erkenntnisse in die Architektur einzubringen. »Pans de Verre Ondulatoires«[6], die Fensteranordnung des Kreuzganges und der Hauptfassade des Klosters »La Tourette«[7] (1955-1959), entwarf er nach musikalisch-rhythmischen Kriterien (siehe auch »Philips-Pavillion« der Brüssler Weltausstellung 1958). Darüber hinaus war Xenakis entscheidend an der Entwicklung des Computerprogramms UPIC (Unite Polyagogique Informatique du CEMAMu)[8] beteiligt, das grafische Aufzeichnungen in Musik übersetzte. Eine komplexe computergesteuerte Universalmusik sollte der Vereinfachung des Komponierens und der Demokratisierung der Musik dienen. Die Maßgabe dafür war: eine auch für Laien verständliche Programmstruktur zu erschaffen, die dennoch nuancierte Facetten der Klangerstellung realisiert.

 

Festzuhalten bleibt, dass durch die Einführung eines übergeordneten Regelsystems und dessen konsequenter Ausführung Kunstwerke geschaffen wurden, denen es gelang, Verbindungen zwischen scheinbar unvereinbaren Strukturen und Aspekten herzustellen und dadurch einzigartige, komplexe und in sich differenzierte Klänge zu erzeugen. Grundvoraussetzung dafür war die Festlegung, alle musikalischen Parameter unabhängig von einander zu betrachten, sie strukturell gleichwertig zu behandeln und den daraus resultierenden Klang in Abhängigkeit zum Faktor Zeit zu verstehen. Die unterschiedliche künstlerische Interpretation der gleichen Arbeitsmethode brachte mit Cage und Stockhausen zwei Künstler hervor, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Es wurde also ein Arbeitsgebiet erschaffen, in dem entgegengesetzte Pole bezogen werden konnten. Innerhalb dieses Arbeitsgebietes, begrenzt durch die beiden genannten Extrempositionen, verband Xenakis die Musik mit Arbeitsstrukturen der Naturwissenschaften, der Architektur und der anderen Künste. Er versuchte, ihre Ordnungsprinzipien auf seine Musik anzuwenden bzw. sie mit seiner Musik zu

icon: next page