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Soft Cinema (Manovich, Lev), 2002GeneralArts (Plewe, Daniela Alina), 2003
 
 
 

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Optionen sind explizit, die daraus resultierenden Narrationen aber nur noch implizit vorhanden. [18] Manovich führt eine ganze Reihe von Kunstwerken zur Stützung seiner These ins Feld, von Dziga Vertov zu Peter Greenaway – siehe auch Manovichs zufallsgeneriertes Datenbank-Kino, »Soft Cinema« (2002). Ein Blick auf den heimischen Rechner genügt aber auch schon, um die These bestätigt zu finden. Der Rechner bildet die Bibliothek als ein Tool unter anderen auf dem Bildschirm (der »Arbeitsplatte«) ab. Auf jedem Heimrechner sind »Libraries« und »Bildarchive« vorinstalliert, denn die Nutzer produzieren inzwischen massenhaft auch Bilddateien. Die Einübung in die Arbeit mit dem Computer beginnt nicht bei der Erstellung von Dateien, sondern beim Erlernen der Möglichkeiten von Verweisstrukturen und Ablagesystemen innerhalb der Universalmaschine Computer.

Wird die Datenbank für eine größere Öffentlichkeit zugänglich gemacht (als Intranet oder im Internet), können die multimedialen Objekte auf eine vielfältige Praxis der Einordnung, Bewertung und Intervention stoßen. Die Vernetzung als dynamische

 

Produktionsstruktur bietet dadurch eine Potenzierung von Sinn – womit selbstverständlich die Kehrseite mitgedacht ist, dass der Sinn auch wieder in über- oder unterkomplexen Unsinn umschlagen kann (vgl. das Spektrum an Textpermutationen in der Netzarbeit »General Arts« von Daniela Alina Plewe, 2003). [19]

Ära des Bildertauschs

Das mediale Archiv (und nicht nur die Datenbank) ist das ›Backbone‹ der globalisierten Kultur und konkreter Ausdruck der Tatsache, dass die Menschen in der bereits zitierten »Ära des Bildertausches« (Gene Youngblood) leben. Der »iconic turn«, wie ihn William J. Mitchell und Gottfried Boehm [20] Mitte der 1990er Jahren diagnostiziert haben, ist im Boom der neuen Medien, der Ominpräsenz der technischen Bilder in den Naturwissenschaften, aber auch in dem expandierenden Gebrauch von digitalen Kameras, Webcams, MMS und anderen Bildgeneratoren offensichtlich und füllt so die immer weiter wachsenden Speicher der Rechner. Der physische Akt des Speicherns ist so einfach und schnell durch einen Click erledigt, dass die inhaltlichen Entscheidungen

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