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Empyrean (Rackham, Melinda)
 
 
 

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und Institutionen verbunden sind, ist so groß, dass Onlinekulturen dazu neigen, von Offlinepraktiken, -netzwerken oder -strukturen überholt zu werden.

Ein offensichtliches Beispiel hierfür ist die Institutionalisierung des gesamten Feldes der neuen Medienkunst, einschließlich dessen, was einst als Netzkunst galt, ein Gebiet, das sich angeblich außerhalb des Einzugsbereichs jeglicher Kunstwelt befand. Die weiter oben beschriebene Institutionalisierung der Onlineplattformen ist dabei ein völlig anderes Thema, auch wenn es ebenfalls mit einer Institutionalisierung der sie unterstützenden Offlineinitiativen zusammenhängt. Am deutlichsten tritt dies im Gefühl der Ausgegrenztheit seitens früherer Zielgruppenmitglieder zutage oder in dem Wunsch, den Zugang zu einem eigenen, abgegrenzten Raum zu vereinfachen, in dem eine intimere und konzentrierte Atmosphäre für Debatten und Forschungsvorhaben herrscht. In den letzten Jahren haben Initiativen wie das On- und Offlinemedienlabor Sarai, die Websites und Mailings von Furtherfield, Netartreview und der Verteiler Empyre die Entwicklung der Onlinekulturen bereichert. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss sie

 

langfristig ausüben werden, doch was ihr eigenes Publikum und ihre Netzwerke betrifft, gehören sie bereits zu den wichtigen Akteuren (auch wenn sich natürlich einige von ihnen mit anderen, älteren Onlineinitiativen überschneiden). Obwohl nur Furtherfield sich selbst ebenfalls als eine Art »soziale Plastik« oder Kunstwerk begreift, kann man sich fragen, ob nicht auch Empyre und Netartreview dem Status von Kunstprojekten sehr nahe kommen. Furtherfield und Netartreview wurden beide als eine Art Alternative zu Rhizome entwickelt. Empyre war ursprünglich sogar Teil eines Kunstprojekts von Melinda Rackham mit dem Titel »Empyrean«, hat sich dann aber offenbar in eine andere Richtung bewegt.

Sarai New Media Initiative orientiert sich stark an europäischen Medienlabors wie desk.nl und Public Netbase. [30] Da es sich vor allem mit Kritik und politischen Auseinandersetzungen befasst, scheint es eher ein Gemeinschaftsprojekt mit den Schwerpunkten Netzzugang und Wissensverteilung zu sein als ein Kunstprojekt, doch es hat auch eine künstlerische Seite, und einige seiner Initiatoren sind Künstler. Das Raqs Media Collective, Teilnehmer der Documenta 11,

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