Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.
Dan Graham »Cinema« | »Cinema«-Modell
Dan Graham, »Cinema«, 1981
»Cinema«-Modell | © Graham, Dan


 Dan Graham
»Cinema«

Grahams »Cinema«, das bis heute nur als architektonisches Modell existiert, ist integraler Bestandteil eines typischen Bürogebäudes. Das »Cinema« befindet sich im Erdgeschoss eines Eckgebäudes, in dessen zur Straßenecke gelegenen Kante ein leicht gebogener Projektionsschirm aus Zweiwege-Spiegelglas eingepasst ist. (Im Modell sieht man anstelle des Zylindersegments nur eine flache Scheibe.) Der Passant auf der Strasse hat die Möglichkeit, sowohl den Film – ohne Ton und seitenverkehrt – zu sehen, als auch – je nach den Lichtverhältnissen im Film selbst (d.h. insbesondere, wenn eine Filmsequenz sehr hell ist) – durch die Projektionswand hindurch auf das Kinopublikum zu schauen. Durch die Seitenwände aus Zweiwege-Spiegelglas dagegen lässt sich während der Filmvorführungen von außen nicht hindurch schauen, da die Strassen im Normalfall stärker beleuchtet sind als das Kino durch die Filmprojektion, so dass die Glasfassade von außen zum Spiegel wird. Vor und nach den Filmvorführungen aber ist das Kinopublikum im Inneren zu sehen, wie es sich auflöst bzw. neu zusammensetzt.

 

Gregor Stemmrich