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Sophie Calle »The Shadow (Der Schatten)« | The Shadow
Sophie Calle, »The Shadow (Der Schatten)«, 1981
The Shadow | Fotografie | © VG Bild-Kunst 2004; Paula Cooper Gallery
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Buchseite Quelle: Sophie Calle: Double Game. With the participation of Paul Auster, London: Violette Editions 1999.


 
Sophie Calle »The Shadow (Der Schatten)« | The ShadowSophie Calle »The Shadow (Der Schatten)« | Der Schatten

Kategorien: Aktion | Foto

Schlagworte: Überwachung

Werke von Sophie Calle:

L’Hôtel


Frankreich | 9 s/w Fotografien, 1 Farbfotografie, 11+1 Texte; 25,8 x 17,5 cm bis 16,7 x 76,5 cm (Fotografien); 71,5 x 245 cm, 30 x 21,5 cm (Texte). | Archiv / Sammlung: The Bohen Foundation, New York | Fotoserie
 

 Sophie Calle
»The Shadow (Der Schatten)«

»Gemäß meinem Antrag ist meine Mutter im April des Jahres 1981 zur Detektei Duluc gegangen. Sie hat den Auftrag erteilt, mich zu observieren, einen schriftlichen Bericht darüber anzufertigen, wie ich meine Zeit verbringe, und eine Reihe von Fotos als Beweise aufzunehmen« (Sophie Calle, Museum Fidericianum Kassel, 2000, S. 35).
Die präsentierte Arbeit besteht aus den Schnappschüssen des Detektivs, der sie auf ihrem Gang durch die Straßen von Paris, beim Besuch des Louvre, eines Cafés in den Tuilerien etc. beobachtet; seinem schriftlichen Protokoll und einigen Fotografien, auf denen der Detektiv seinerseits zum Objekt der Observation wird: Calle hatte ihrerseits einen Bekannten gebeten, ihren Verfolger bei seiner Tätigkeit zu fotografieren. Calle verdichtet Text und Fotografien zu einem Arrangement, das zwischen nüchterner Berichterstattung und literarischer Fiktion, Paparazziszenarien und Flaneurpoesie oszilliert. Ähnlich wie in »La Suite Venétienne« bringt sie das Thema der Überwachung in eine erotische, aber auch eine existentielle Perspektive: Das Wissen um das Beobachtetwerden verleiht den alltäglichen Handlungen einen gewissen ›thrill‹, wobei der Fotografie als materialisiertem Blick des Anderen die Funktion eines Existenzbeweis erhält: Sie ergänzt das subjektive Erleben durch ein scheinbar ›objektives‹ Korrektiv.

 

Susanne Holschbach