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Stelarc »Third Hand«
Stelarc, »Third Hand«, 1981 – 1994
1981 | © Stelarc
 


 Stelarc
»Third Hand«

»Diese künstliche Hand - eher eine Addition denn ein prothetischer Ersatz - wird am rechten Arm befestigt. Sie ist unabhängiger Bewegungen fähig, verfügt über ein Druck- und Greifsystem, eine 290° Gelenkrotation (im sowie gegen den Uhrzeigersinn) und besitzt über ein taktiles Feedback-System sogar einen rudimentären Tastsinn.« (Stelarc über »Third Hand«)
Oberflächlich betrachtet mag die »Third Hand« als ein applizierter Roboterarm erscheinen, mit dem das menschliche Handlungsspektrum physio-logisch um zusätzliche Kapazitäten ergänzt wird. Tatsächlich aber handelt es sich um eine Apparatur, die nicht nur anders als die beiden von Natur aus vorhandenen oberen Extremitäten, nämlich über elektromuskuläre Stimuli aus Abdomen und Beinen bewegt wird, sondern die im selben Moment, da sie den Radius des einen Armes erweitert, zugleich über eine Rückkopplung auch die Bewegungen des anderen Armes steuern kann. Damit wird nicht nur das Verhältnis zwischen willkürlicher und unwillkürlicher, habitueller und zielgerichteter Motorik reorganisiert, sondern letztlich das gesamte Bewegungssystem neu strukturiert.

Quelle: Verena Kuni, »Lost Medium Found – Über STELARC. Im Zwiegespräch mit dem obsoleten Körper«, in: SIXCON Lost Media, Hg. Rotraut Pape, Offenbach 2002.