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diese automatisch auf seine eigenen neuen Ideen anwende; zum anderen, ob das Programm selbst dazu imstande sein könnte, real und eigenständig den Wert einzuschätzen. [19]

Wie bekannt, existieren künstlerische Computerprogramme, die über bestimmte Evaluationskriterien verfügen, ja sogar selbst je nach Erfolg ihrer Arbeiten neue Werte entwickeln können (wie zum Beispiel in Systemen künstlichen Lebens oder Programmen, die über heuristische Methoden zur Veränderung konzeptueller Bereiche verfügen oder sogar ihre Heuristik selbst ändern können). Die Hauptanalyse würde sich somit auf die Intentionalität und das Bewusstsein konzentrieren, das heißt auf die Frage, ob Computer wirklich wissen können, was sie machen, wenn sie ihr Werk beurteilen. Es besteht kein Zweifel, dass »Aaron« über seine Produktion nicht nachdenken kann, auch fehlt ihm jeder reale als auch virtuelle kausale Bezug zur externen Welt. Aber genauso wie Programme, die heuristische, spezialisierte oder verallgemeinerte Methoden anwenden und ihren eigenen Verarbeitungsmodus untersuchen und verändern können, wäre es nicht abwegig anzunehmen,

 

dass ein Programm dieser Art zur Kunstproduktion fähig wäre. All diese Fragen eindeutig zu beantworten, ist noch nicht möglich, und viele andere Fragen sind noch nicht einmal klar formuliert. Doch das Interesse dieser Debatte beruht zum einen auf der Infragestellung von Begriffen wie Künstler, Autorenschaft, Originalität, Kunstwerk, Kreativität, Bewusstsein in Bezug auf den Wert der Kreation und ihrer künstlerischen Bedeutung sowie zum anderen auf der Auseinandersetzung mit kognitiven Prozessen, die bei der künstlerischen Kreation und Realisierung eine Rolle spielen.

Autor und Rezipient

Das postmoderne Denken hinterfragt den Sinn der Begriffe Autor und Rezipient, doch ist das Interesse an diesem Thema weder so zeitgenössisch noch so postmodern, wie man gewöhnlich zu verstehen gibt. Der von den jüngsten Erben des hegelianischen Denkens verkündete ›Tod des Autors‹ ist zwar polemisch, aber dieser Ansatz kann nur verstanden werden, wenn er im weiteren Kontext der Forschung des 20. Jahrhunderts zur Funktion von Autor und Rezipient betrachtet wird. In diesem Zusammenhang

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