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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathÄsthetische Paradigmen
 
Cadaqués Canal Local (Muntadas, Antoni), 1974Two-Way-Demo; Send/Receive (Bear, Liza; Sonnier, Keith; Sharp, Willoughby), 1977Die Welt in 24 Stunden (Adrian X, Robert), 1982
 
Electronic Café (Galloway, Kit; Rabinowitz, Sherrie), 1984Piazza virtuale (Ponton/Van Gogh TV), 1992
 

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seinem Manifest Arteônica [6] behauptet Cordeiro, dass eine Kunst, die ihr Hauptaugenmerk auf das materielle Objekt richte, den Zugang des Publikums zum Werk beschränke und dadurch weder qualitativ noch quantitativ den kulturellen Ansprüchen der modernen Gesellschaft gerecht würde. Die Idee von Ubiquität, Partizipation und Netzkunst wird durch die Überlegungen Cordeiros bezüglich einer globalen Vernetzung und eines freien Zugangs des Publikums zum Kunstwerk mittels Telekommunikation vorweggenommen.

Das Hauptinteresse jener Zeit gilt der Auseinandersetzung mit Methodologien und Strategien, die eine praktische Umsetzung dieser Ideen ermöglichen. Eines der ersten Experimente dieser Art in Spanien ist das Projekt von Antonio Muntadas »Cadaqués Canal Local« (1974). Ein anderes interessantes Beispiel ist die Livesatellitenübertragung der Aktion »Two Way-Demo« aus dem Jahr 1977, die eine Gruppe um Willoughby Sharp, Liza Bear, Sharon Grace und Carl Loeffler organisiert und bei der verschiedene Künstler an zwei entfernten Orten — New York und San Francisco — live in Verbindung

 

gebracht werden.

Bei vielen Experimenten im Bereich der Telecommunication Art sind nicht die rein ästhetischen Resultate von Bedeutung, sondern die innovativen Vorschläge zur Entwicklung anders gearteter kreativer und sozialer Formen im Umgang mit neuen Medien. Das ist das Ziel des Projekts »Die Welt in 24 Stunden«, entworfen von Robert Adrian X für das Ars Electronica Festival 1982 in Linz. Nach Robert Adrian X haben diese Arbeiten durch die Teleübertragung ihren Objektcharakter aufgegeben und sind so zu »dokumentarischen Spuren eines Handelns« geworden. Andere Projekte wie »Electronic Cafe International«, 1984 von Kit Galloway und Sherrie Rabinowitz anlässlich des Olympic Arts Festival von Los Angeles entwickelt, oder »Piazza Virtuale« (1992) von der Gruppe Ponton/Van Gogh TV versuchen die Idee von Zusammentreffen und Dialog mit und zwischen dem Publikum zu verstärken. Somit ist es das Publikum, das in einem ständigen Fluss die ›Inhalte‹ der Werke interaktiv generiert. Das Fehlen von Richtlinien und Anweisungen, Moderatoren und Sprechern, vorgefertigten Skripts und Konzepten hat äußerst

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