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Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathMontage/Sampling/Morphing
 
 
 
 
 

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dramaturgisch unfestgelegten Tanzabends zu einem Konzert oder einfach dem Verhältnis von Track zu Song entspricht. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren entscheidenden Unterschied: Man ist per definitionem mit dem Material enger verbunden, es hat eine totemhafte Bedeutung für die imaginäre oder reale Gemeinschaft, für die man spricht. Es sind keine Belege äußerer Referenten, sondern interne Dokumente. In dieser Hinsicht ist Sampling – wenn man jetzt nicht nur die Praxis, sondern auch den Nimbus des Begriffs betrachtet – in mancher Hinsicht auch rezeptiven Praktiken immer noch sehr nahe, was bei seinem Ursprung im Plattenauflegen auch gar nicht so verwundert. Die Grenze zwischen produzierendem Samplen und Montieren und dem Zappen oder anderen sogenannten interpassiven Praktiken daheim vor dem Fernseher ist oft nicht so groß. Sozial steht Sampling oft, aber nicht immer, für das zwar erweiterte, aber nicht wirklich öffentlich zugänglich gewordene mediale Lagerfeuer, das McLuhan im Fernsehgerät gefunden hat.

Bild: Morphing

Zum Schluss möchte ich einen dritten Begriff kurz

 

erwähnen, der mir heute genau dieses Verhältnis aus real veränderter kultureller Produktion, dazu eingesetzter neuer Technologie und einer dazu gehörigen Ideenwelt, Euphorie und Ideologie bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Begriff des Morphing. Morphing ist ein das technisch avancierte Kino, den Musikclip und den Werbespot in gleicher Weise prägendes Konglomerat aus neuer Technologie und neuer Ästhetik mit einem unterschiedlich interpretierbaren ideologischen Gehalt. Wie die Montage ist Morphing eher universal und hegemonial und damit an einem anderen Machtpol angesiedelt als das subkulturelle Sampling.

Auf der anderen Seite ist Morphing viel stärker an ganz bestimmte Inhalte gebunden als es Montage und Sampling, zumindest auf den ersten Blick sind. Von Michael Jacksons Ethno-Morphing (»Black or white« von 1991) über den Dalmatiner in der Werbung, der sich für ein Duplo in eine nominell tolle Frau verwandelt, bis zu den Morphing-Monstern aus den Terminator-Filmen dieser Welt: es geht um Effekte, die eine Redewendung, eine ideologische Figur, ein

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