Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathMusik als Modell
 
 
 
 
 

icon: previous page

Zwischenresultat. Nun muss man an neuen Unterscheidungen arbeiten, die man in diesen Kontext einführen und vorschlagen kann, da der Diskurs über elektronische Musik, wie ich ihn mir wünschen würde, bisher ausgeblieben ist.

Diskussion:

DD: Ich hab ein Interview gelesen, da heißt es, dass die Ovalprocess-Software nicht die gewesen ist, die Sie selber verwendet haben, um ihre Musik zu produzieren, sondern dass diese Software didaktisch zeigt, wie die Musik gemacht wird. Aber das ist nicht das Instrumentarium, mit dem Sie selber Musik produzieren. Habe ich das richtig verstanden?

MP: Die Frage, ob ich das selbst benutze oder ob jeder damit eine CD aufnehmen könnte, ist für mich irrelevant. Natürlich sind bei »Ovalprocess« die ganzen Guidelines für die sinnvolle Benutzerführung auch berücksichtigt, genauso wie diese Fragen vorher im Umgang mit der zum Entstehungszeitpunkt verfügbaren Software musikalisch gelöst wurden. Jetzt wurden diese Fragen auf der Ebene des Interfacedesigns und der User-Ergonomie einer Umgebung auf Zeit gelöst.

 

Man kann bei »Ovalprocess« über jede Kleinigkeit detailliert reden, nicht im Sinne von Softwareinnovation oder professioneller Audiosoftware, sondern im Sinne von: Was hat man alles nicht wichtig gefunden oder was sollte da alles nicht drin sein? Das bedeutet für mich, im blinden Fleck von Usability Studies zu arbeiten und setzt auf ganz andere Ressourcen auf als eine ›richtige‹ Software. Man hat ja heute alles auf dem Rechner, um Daten mit Realtime-Charakter in musikalische Environments zu überführen. Und diese Umgebung auf dem Rechner impliziert alle programmatischen oder technischen Kriterien und die gesamten Modi der Aufführungskultur gleich mit; bis hin zu der Option, ob man das Material als Klanginstallation, Live-Konzert, Improvisation oder als sich selbst archivierendes Dokument generiert. Mit Musik hat das erschreckend wenig zu tun. Das ist diese kriterienfreie Sphäre, die bestimmte Leute als eine unglaubliche Explosion der kreativen Möglichkeiten erleben und vielleicht auch sehr lukrativ über die letzten Jahre ausgeschlachtet haben. Die entscheidende Frage ist doch, wer hört sich das an oder wem spiele ich das vor oder wer überweist mir

icon: next page