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Mr. Bad Brain« und bat sie, von der Bühne herunter zu gehen, unabhängig davon, ob sie mitten in einem Song waren oder nicht. Sie legten ihre Gitarren weg und gingen von der Bühne. Er ließ Joseph Beuys’ schaurige Bilder und Klänge fünf Minuten lang auf der Projektionswand laufen. Dann schaute er wieder auf seine Uhr und sagte: »Okay, Mr. Bad Brain« und bat sie wieder auf die Bühne. Er schnitt das Material live. Das Gleiche trifft sogar auch auf die Art und Weise zu, wie er ein Video schneidet. Es ist so, als würde man jemandem dabei zusehen, der wie verrückt ein Klavier traktiert. Er legte einige Videos in verschiedene Geräte ein und betätigte einen Schalter. Alles was er tat, war, dass er darauf diese musikalischen Rhythmen klopfte, die jedes Band in den Bildrahmen einführten und wieder herausnahmen. Ich erinnere mich, dass ich ihn zum Schluss fragte: »Sollen wir diese Schnitte festhalten?«. Und er sagte: »Nein. Es ist alles schon fertig.« Es war eine Performance, und das wird es auch bleiben. Er tippte auf den Schnitt-Knopf: in-out-in-out-in-inin- out-out-out usw. Das war alles, und es war außerordentlich befreiend. Vor allem war es, als schaue man jemandem dabei zu, wie er Musik

 

macht. Ich habe sehr viel von ihm gelernt, und dass mir Kooperationen so viel bedeuten, das habe ich von ihm.

Performance

Auch darüber habe ich eine Menge gelernt: Dass eine Performance einer Sache eine gute Sache ist. Dass es bei allem, was man studiert, gemacht und gelernt hat, immer darauf ankommt, dass der Schaffensprozess das ist, was das Publikum miterlebt, wenn man vor einer Gruppe von Menschen etwas aufführt bzw. wie in diesem Fall, wenn man mit Instrumenten und Geräten arbeitet. Wenn ich also meine eigenen Performances aufführe, ist der Großteil von dem, was man sieht, mein Versuch, die Einzelteile zu einem Ganzen zusammenzufügen. Ich habe ca. 10 CDs mit meiner Musik dabei bzw. mit Musik, die ich zusammen mit anderen Künstlern und Musikern gemacht habe, aber es ist kein einziger Song bzw. keine Komposition dabei, die ich genauso noch einmal erschaffen könnte. Es geht immer um eine Beziehung: entweder um die Beziehung zu einem Raum und um die Improvisation zur Akustik des Raumes oder um eine Art von Live-Austausch mit einem anderen Musiker,

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