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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper II
 
Dandy Dust (Scheirl, Hans), 1998BRANDON (Cheang, Shu Lea), 1998
 
 
 

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Sichtbarkeit gelangt. Wenn dieses Monströse seinerseits aufs Engste mit dem Potential beziehungsweise dem Begehren der Geschöpfe verkoppelt ist, selbst zu Subjekten zu werden, die nicht mehr den Gesetzen ihrer Schöpfer unterworfen sind, lässt das nicht nur allgemein auf die kulturellen Ängste schließen, die mit den »monströsen Versprechen« neuer Technologien verbunden sind: Viel versprechend und beängstigend sind sie insbesondere deshalb, weil sie als »Technologien des Subjekts« [32] begriffen werden müssen. Und besonders viel versprechend und beängstigend sind sie ganz offenkundig als »Technologien des Geschlechts«. [33]

Dies zeigt sich zweifellos auch dort, wo Cyborg_Configurationen als ›Figuren des Dritten‹, also der Selbstschöpfung begegnen. Kaum zufällig finden sich sowohl in der Populärkultur als auch in den Künsten in den neunziger Jahren zahllose Beispiele für Bilder und Narrationen, welche »Technologien des Selbst« explizit als »Technologien des Geschlechts« verstehen und dabei auf ihre Potentiale und Limitationen befragen. Denkt man an so unterschiedliche Filme wie Monika Treuts

 

Dokumentation »Gendernauts. A Journey Through Shifting Identities« (1999), Hans Scheirls Cyborg-Splatter-Science Fiction »Dandy Dust« (1998) und an Shu Lea Cheangs Sci-fi-Porno »I.K.U.« oder an ihre webbasierte künstlerische Arbeit »The Brandon Project« (1995-1999), die Utopien und Realitäten der Überschreitung von Geschlechtergrenzen thematisieren, dann scheint es durchaus bezeichnend, dass ihre realen und fiktiven ProtagonistInnen als Transgender- Subjekte von der Gesellschaft nicht selten als ›Monstren‹ wahrgenommen werden – während sie sich selbst positiv als Cyborgs identifizieren. [34]

Was aber macht auf einer grundsätzlicheren Ebene die Anziehungskraft der »monströsen Versprechen« aus? Zweifellos muss Abweichung von der Norm dort besonders verlockend wirken, wo die Norm selbst als Regulativ bestehende Machtverhältnisse konserviert, die einzelne oder ganze Gruppen von Subjekten in ihrer Existenz und ihrer Entwicklung empfindlich beschneiden. Während jene, die von den bestehenden Machtverhältnissen profitieren, das Monster als Gegenbild und »Significant Other« ihrer

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