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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
The Eight Day (Kac, Eduardo), 2000
 
 
 

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dieser neuen Kunst wird nicht nur durch das Entstehen und Heranwachsen einer neuen Pflanze oder eines neuen Tieres bestimmt, sondern vor allem durch die Art der Beziehung zwischen Künstler, Öffentlichkeit und transgenem Organismus. [….] Ohne entschlossenes Engagement und eine klare Verantwortung für die so geschaffene Lebensform ist transgene Kunst nicht möglich. Ethische Überlegungen sind das oberste Gebot bei jedem Kunstwerk. Sie sind es umso mehr in der biologischen Kunst, in der das Kunstwerk selbst ein wirkliches Lebewesen ist. Im Sinne der Kommunikation zwischen den Arten verlangt die transgene Kunst nach einer dialogischen Beziehung zwischen dem Künstler, dem Lebewesen/Kunstwerk und denen, die mit ihm in Berührung kommen.« [22]

In der Installation »Genesis« (1998/99) setzte Kac sein Konzept transgener Kunst erstmals um, später wiederholt in den Folgeprojekten, »GFP Bunny« (2000) und »The Eighth Day« (2000/01) – einer transgenen Netzinstallation.

Joe Davis

Neben Eduardo Kac arbeitet insbesondere der

 

amerikanische Künstler Joe Davis seit mehr als zwanzig Jahren mit dem in der Kunst eher seltenen Material transgener DNA. Doch das Ungewöhnliche seines künstlerischen Schaffens ist nicht nur das Material, sondern ebenso der Ort, an dem Davis’ Kunstwerke entstehen: im Labor. Joe Davis hat das Arbeiten im Künstleratelier schon vor langer Zeit gegen das Forschen im Labor eingetauscht. Seit 1982 wirkt Joe Davis als ›artist in residence‹ am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Labor des Biologieprofessors Alexander Rich und forscht damit seit über zwei Jahrzehnten in einem der weltweit aktivsten Forschungszentren im Bereich der Molekularbiologie. Die Anbindung an dieses Forschungs- und Arbeitsfeld ermöglicht Joe Davis seit vielen Jahren das künstlerische Arbeiten mit ›lebenden‹ Mikroorganismen sowie dem Träger der Erbsubstanz, der DNA. Erst in den laborwissenschaftlichen Einrichtungen des MIT wurden Davis die technischen Apparaturen verfügbar, deren er zur Umsetzung seiner Konzepte und Ideen zur Animierung toter Materie bedurfte. Zu Beginn seiner künstlerischen Aktivität hatte sich Davis zunächst der traditionellen Bildhauerei

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