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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
Microvenus (Davis, Joe), 1986Riddle of Life (Davis, Joe), 1994Fish & Chips (Catts, Oron), 1996
 
The Tissue Culture & Art(ificial Wombs) (Catts, Oron), 1996
 

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zugewandt, doch schon zu Beginn der 1980er Jahre griff er neue Materialien auf, die eine ›Verlebendigung‹ des Kunstwerks im wahrsten Sinne des Wortes darstellten: zu lebender Biomasse. Auf den Gedanken, lebende Biomasse in seine Kunstprojekte zu integrieren, kam Joe Davis Anfang der 1980er Jahre eher beiläufig im Zusammenhang mit einem Projekt zur Herstellung von Kommunikation mit Außerirdischen im Kontext des CETI-Programms (Communications with Extraterrestrial Intelligence). [23] Mit der Schaffung rekombinanter bakterieller Sporen und Viren im Rahmen des Projekts »Poetica Vaginal« (1985) intendierte der Künstler, langlebige und an Weltraumbedingungen angepasste Informationsmedien zu generieren, die als Träger von Botschaften zur interstellaren Kommunikation dienen sollten. Die komplexen Fragen der interstellaren Informations- und Radarübertragung sowie die Suche nach außerirdischer Intelligenz führten Joe Davis zu jener ›universalen‹ Sprache der Biologie in Form der DNA. In den transgenen Kunstwerken »Poetica Vaginal«, »Microvenus« (1986), »Riddle of Life« (1994) und »Milky Way DNA« (1998) stellte Joe Davis die

 

Auseinandersetzung mit Codierungs- und Sequenzierungsproblemen des genetischen Codes in den Mittelpunkt.

Adam Zaretsky, Oron Catts, Ionat Zurr, Guy Ben-Ary

Die Praxis der engen Verknüpfung von Kunst und Laborwissenschaft findet man auch in den Arbeiten jüngerer Künstlern wie Adam Zaretsky, Oron Catts, Ionat Zurr und Guy Ben-Ary, deren Kunst ausschließlich im Labor entsteht. Ganz im Sinne von Joe Davis schufen die beiden Künstler Catts und Zurr mit ihren Kunstprojekten »Fish & Chips« und »The Tissue Culture & Art(ificial) Wombs« (1996) ›lebende‹ Skulpturen aus biologischem Material. Das bislang bekannteste Projekt »Fish & Chips«, entstand als ein »bio-kybernetisches Forschungs- und Entwicklungsprojekt«24 zur Untersuchung von Kreativität und künstlerischem Schaffen im Zeitalter der Biotechnologie. Catts und Zurr entwickelten das Konzept zu diesem Kunstprojekt im Kontext des 1996 begründeten »The Tissue Culture & Art Project« und setzten es im SymbioticA-Labor am Institut für Anatomie und Humanbiologie der University of Western Australia

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