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Themenicon: navigation pathFoto/Byteicon: navigation pathKünstlerische Konzeptionen
 
Speckergruppen Bildings (Specker, Heidi), 19969137, 2004 (Sasse, Jörg), 2004
 
 
 

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in der verwirrenden, ornamentalen Struktur des Bildes dem Blick keinen Halt mehr bietet und die scheinbare Abbildhaftigkeit aufhebt.

Die in Berlin lebende Künstlerin Heidi Specker setzt sich mit dem Verhältnis von Baukörper und Materialität auseinander und greift dabei die Bildsprache der Neuen Sachlichkeit auf. Specker untersucht moderne Architekturen, vornehmlich jene des ›internationalen Stils‹ der 1960er und 1970er Jahre. Diese Aufnahmen bearbeitet sie, wie beispielsweise in ihrer Serie der »Speckergruppen Bildings« von 1996 digital nach. Der Begriff ›Bildings‹ setzt sich aus ›Bild‹ und ›Buildings‹ zusammen und charakterisiert Speckers Arbeitsweise: Sie ist einerseits an der Herausforderung interessiert, der sich die analoge Fotografie durch die Computertechnologie gegenüber sieht, und beschäftigt sich andererseits mit Bildern von Baukörpern. Specker fotografiert Gebäude oder bauliche Details, um diese anschließend einzuscannen und zu bearbeiten: Details wie Schatten und Tiefenwirkungen sind zugunsten einer flächigen Struktur nahezu eliminiert. Da die Ergebnisse schließlich auf einem Tintenstrahldrucker ausgegeben werden, simulieren die Arbeiten nicht

 

einen herkömmlichen Fotoabzug, sondern geben ihren Herstellungsweg, zumindest teilweise, frei.

Jörg Sasse geht gleichermaßen mit Architektur- wie mit Landschaftsaufnahmen um, allerdings inzwischen vornehmlich mit anonymen Bildern. Er sammelt seit Jahren private Fotos, Schnappschüsse ganz unterschiedlicher Situationen, bearbeitet diese Fotografien am Computer nach und lässt sie anschließend erneut zirkulieren. – Dann jedoch nicht mehr als private Bilder sondern im Kontext der Kunst (siehe hierzu auch das Podiumsgespräch mit Jörg Sasse). [14] Durch seine anschließenden ›Arbeiten am Bild‹ (so auch der Titel einer seiner Kataloge) verlagert Sasse den Bedeutungsschwerpunkt der Fotografien. [15] Er betitelt seine Bilder lediglich mit einer vierstelligen Ziffernkombination und dem jeweiligen Entstehungsjahr, also des Jahres, in dem das vorgefundene Material von ihm nachbearbeitet wurde. Diese Arbeiten bewegen sich auf der Schnittstelle zwischen Fotografie und Malerei. So wird in »9137, 2004« eine bunte Bühneninszenierung derart verändert, dass sie sich in Farbfelder aufzulösen scheint und an die dramatischen Lichtverhältnisse, die

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