Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathFoto/Byteicon: navigation pathDokument und Abstraktion
 
Who´s´Afraid of Blue, Red and Green? (Selichar, Günther), 1995
 
 
 

icon: previous page

stellend im Sinne des künstlerischen Projektes, aber auch erhellend im Sinne ihrer gesellschaftlichen Bedeutung für Botschaften, die über die wichtigsten Massenmedien verbreitet werden.

Manipulation durch Retusche ist Teil der Geschichte der Massenmedien und speziell auch innerhalb der Fotografie. Aber es bestand zumindest für Spezialisten die Möglichkeit, solcherlei Strategien am Bild nachzuweisen. Mittlerweile, unter digitalen, mikroskopischgepixelten Bedingungen ist es selbst für Fachleute unmöglich geworden, dies zu sehen. Das ›Suchbild-Modell‹ habe ich 1996 auf eine weitere Technologie des öffentlichen Raums übertragen und konnte die Arbeit »Suchbild – Who´s Afraid of Blue, Red and Green?« zum ersten Mal im Rahmen der »Prospect“-Ausstellung 1996 in der Frankfurter Schirn Kunsthalle realisieren.

Bei der verwendeten Technologie handelte es sich um einen dreiseitigen, von innen beleuchteten Prismenwender. Dieses Gerät hat drei Schauseiten zur Verfügung, welche in programmierbaren Intervallen wechseln. Wiederum kam ein Landschaftsmotiv zum Einsatz, welches auf der ersten Schauseite appliziert

 

wurde. Auf der dritten Schauseite befand sich dem Suchbild gemäß das nahezu identische Landschaftsbild, versehen mit Differenzen, dazwischen eine Streifenoberfläche in Blau, Rot und Grün, die der vergrößerten Oberfläche eines Farbmonitors entspricht und auf die technischen Parameter der Bildherstellung bzw. des Grundfarbensystems diverser Massenmedien verweist. Die Bewegungsrichtung wurde so programmiert, dass auf das erste Landschaftsbild die Streifenoberfläche und dann das zweite Landschaftsbild folgte. Danach drehten sich die Prismen rückwärts zur Streifenfläche und zum ersten Landschaftsbild, wo wieder die Richtung gewechselt wurde zur Streifenoberfläche, usw. Das bedeutet, dass die beiden Landschaftsbilder nie direkt hintereinander zu sehen waren, sondern immer durch die Monitoroberfläche unterbrochen wurden.

Die beiden Fehlersuchbilder waren also nie, wie in den Magazinen, nebeneinander zu sehen, der Vergleich musste mittels Erinnerung durchgeführt werden. Das in eine zeitliche Abfolge transformierte ›Fehlersuchbild‹ stand somit auch für bewegte Massenmedien, obwohl hier extrem verlangsamt auf 5 sec pro Schauseite. Die

icon: next page