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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathWieland
 
 
 
 
 

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jedoch lediglich erwähnt. An dieser Situation hat sich bis heute nichts geändert: Ihr Name wurde nur dreimal beiläufig in David E. James »Allegories of Cinema: American Film in the Sixties« genannt, ein Buch, das jedoch angesichts der beispielhaften Bandbreite und des Eklektizismus von James‘ Ansatz ein idealer Kontext für eine detailliertere Betrachtung ihres Stellenwerts in der Kunst dieses Jahrzehnts gewesen wäre. Letztlich ist Wieland eine verstörende Figur, die allerdings zugleich auf paradoxe Weise durchaus repräsentativ ist für die verschiedenen Kämpfe innerhalb und zwischen der Kunst- und der Filmwelt der 1960er Jahre.

Das Hier und Jetzt

Allan Kaprows scharfsinnige Beschreibung dessen, was er 1958 – zwei Jahre nach dem Tod von Jackson Pollock – für einen Wendepunkt in der bildenden Kunst hielt, trifft auch auf viele Projekte Wielands zu, so verschieden sie auch erscheinen mögen. Kaprow fragte: »Was machen wir nun?«, und regte damit eine neue Beschäftigung mit einer Vielzahl von Materialien an: »Pollock, so wie ich ihn sehe, verließ uns an einem Punkt, an dem wir uns um den Raum und die Objekte unseres Alltags kümmern, ja uns

 

von ihnen verblüffen lassen müssen, entweder von unseren Körpern, Kleidern, Räumen, oder, wenn es sein muss, von der unendlichen Weite der 42. Straße. Da uns die Andeutung unserer anderen Sinne durch Farbe nicht befriedigt, müssen wir uns die spezifischen Substanzen von Blick, Klang, Bewegungen, Menschen, Gerüchen, Berührung zunutze machen. Objekte aller Art sind die Materialien der neuen Kunst: Farbe, Stühle, Lebensmittel, elektrisches und Neonlicht, Rauch, Wasser, alte Socken, ein Hund, Filme und tausend andere Dinge, welche die gegenwärtige Generation von Künstlern entdecken wird. Diese kühnen Schaffenden werden uns nicht nur die Welt um uns herum – die wir jedoch ignoriert haben – neu zeigen, sie werden auch vollkommen unbekannte Happenings und Ereignisse enthüllen, die sie in Mülleimern, Polizeiakten und Hotellobbies entdecken, in Schaufenstern und auf der Straße sehen und in Träumen und schrecklichen Unfällen spüren«. [4] Vom Motiv der Katastrophe, das in ihren Arbeiten der frühen 1960er Jahre vorherrschte, bis zur Verschmelzung von Erhabenem und Lächerlichem spielten viele dieser Elemente eine bedeutende Rolle

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