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Themenicon: navigation pathMapping und Texticon: navigation pathJenseits des Archivs
 
 
 
 
 

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statt mit sinnlicher Wahrnehmung. Die visuelle Zurschaustellung quantitativer Information (oder quantifizierbarer Information) ist ein Neben-Produkt der cartesianischen Modernität; die Verwendung abstrakter, nicht gegenständlicher Bilder, um Zahlen zu zeigen, ist eine überraschend neue Erfindung (Edward Tufte). Wir benutzen nach wie vor räumliche Mataphern für die Darstellung kybernetischer Prozesse. Warum sollte man dem User nicht beibringen, die Computation ohne solche Umwege an den Daten zu vollziehenen, wie es beim Datamining bereits praktiziert wird? Der Begriff des ›net‹, gelesen vor dem Hintergrund des zum Vorschein kommenden Internets, hat als Metapher Karriere gemacht. Doch hinter dieser romantischen Oberfläche verbirgt sich der wirkliche Datenstrom, der von IP-Protokollen abhängt. Soll das Internet phyisch oder logisch visualisisert werden? Selbst in der virtuellen Kommunikation gibt es nach wie vor Hardware, die sich nicht auf symbolische Operationen beschränken lässt; die Internet-Topolgie ist eine Struktur physischer (nicht virtueller) Links zwischen Knoten. [29] Es gibt einen Unterschied zwischen Repräsentationen des Internet als einem

 

Kommunikationswerkzeug (logische Knoten) und einem Mapping des Internets, das seine physischen Knoten (Kabel usw.) zeigt. Internet-Ingenieure fokussieren ihr Augenmerk mehr auf logische Verbindungen als auf Fragen der menschlichen Kommunikation; eine Karte solcher Verbindungen ist kein räumlicher Begriff.

Nehmen wir also das digitale Paradigma als eine analytische Basis, bei dem das Mapping als dynamische Operation an die Stelle festgelegter archivischer Klassifikation tritt. Jenseits der kartografischen Metapher bedeutet Mapping das In-Relation-Setzen von Daten. [30] Wir wollen den Begriff des »Mapping« von dieser Metapher befreien und ihn stattdessen remathematisieren – die genuin medienarchäologische Perspektive.

Übersetzung: Nikolaus Schneider [31]