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The Visitor: Living by Numbers; An interactive panorama (Courchesne, Luc), 2001Place-Ruhr (Shaw, Jeffrey), 2000Be now here (Naimark, Michael), 1995
 
 
 

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Traditionslinie der Immersion

Bildtheoretisch ist bemerkenswert, dass mit Installationen wie »World Skin« – für einen gewissen Zeitraum zumindest – die Bildform des Panoramas wiederersteht. Neben Arbeiten von Maurice Benayoun lassen sich etwa Werke wie »The Visitor: Living by Numbers« (2001) von Luc Courchesne, »Place Ruhr« (2000) von Jeffrey Shaw oder etwa »Be Now Here« (1995–2002) von Michael Naimark in die Exegese des Panoramas einreihen, Installationen, welche Idee und Ästhetik jenes medialen Dinosauriers aufgreifen, diskutieren und sich in die erst jüngst wahrgenommene Geschichte der Immersion einfügen, die sich durch nahezu die gesamte westliche Kunstgeschichte verfolgen lässt.[8] Bewusst oder unbewusst berufen sich diese Künstler auf einen kunst- und mediengeschichtlichen Ahn: eben jenes 1787 patentierte ›Panorama‹. Ursprünglich als neuartige Visualisierung im Dienst der Militäraufklärung entwickelt, wurde Robert Barkers Erfindung der Rundperspektive rasch vermarktet, entwickelte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einen Massenmedium und bediente insgesamt ein Publikum von mehreren

 

Hundert Millionen Besuchern.[9] Changierend im Übergangsfeld von Kunst, Spektakel und politischer Propaganda, wurden Panoramen anfangs noch von einzelnen Malern in Jahren entsagungsvoller Arbeit geschaffen, um in den Metropolen Englands und Frankreichs bereits um 1800 nach streng ökonomischen Prinzipien in arbeitsteilig technisch-rationalisierten, ja industriealisierten Verfahren in nur Monaten produziert zu werden. Das Panorama avancierte zum Indikator der bildmedialen Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Technik im 19. Jahrhundert und zu einem der verbreitetsten Bildmedien der Kunstgeschichte. Der Illusionismus und die Suggestionsmacht wurden an keinem anderen, mit traditionellen Mitteln erzeugten Illusionsraum weiter entwickelt. Diesem Effekt ging, auch hierin ist das Panorama exemplarisch, ein Maximum an technologischem beziehungsweise wahrnehmungspsychologischem Kalkül voraus.

Durch die ›magische‹ Leuchtkraft des Bildes, die vom verdeckten Oberlicht ausging, erschien der Illusionsraum selbst als Ursprung des Realen. Das Panorama verschaffte der Naturrepräsentation Totalität

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