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Self Burial (Arnatt, Keith), 1969TV as a Fireplace (Dibbets, Jan), 1969
 
 
 

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Hoffnung, aus der »Fernsehgalerie« eine dauerhafte Einrichtung zu machen, werden nicht wahr, so dass er sich schließlich in den Kunstkontext zurückzieht, um hier mit einer »Videogalerie« auch Videos als signierte und limitierte Auflageobjekte zu vertreiben. Er opfert damit seine ursprüngliche Vision eines nur im Fernsehen existierenden Kunstwerks, bleibt jedoch auf dem am Original orientierten Kunstmarkt ebenso erfolglos.

III → Drittes Zeitfenster: Interventionen und Kooperationen seit 1970

Konzeptuelle Interventionen

Die im zweiten Zeitfenster untersuchten drei Beispiele stehen für die Suche nach einer eigenen Kunstform des Fernsehens, die jedoch letztlich ergebnislos bleibt. Sie gingen entweder wie Schum zu einseitig von den Fragen der Kunst aus oder sie suchten eine Sinnfrage des TV-Mediums über die Kunst zu lösen, so wie der WHGB-Workshop. Die Kunst der 1970er Jahre wird jedoch zunehmend konzeptuell und kontextbezogen, sie dematerialisiert sich, wie es Lucy Lippard ausdrückt. Die Materialschlacht des technischen

 

Aufwands einer richtigen TV-Produktion stellt hingegen Rahmenbedingungen, welche nicht außer Acht gelassen werden können. Auf dieses Dilemma reagieren eine Reihe von TV-Interventionen und Irritationen, die nicht mit der Ankündigung ›Kunst‹ gesendet werden, sondern plötzlich und unerwartet den Programmfluss unterbrechen. Sie erhalten ihren Sinn nur im Kontext der Sendung, nicht als Videokonserve. Wie nach den mehrfachen Beispielen für eine Synchronität künstlerischer Konzepte fast nicht mehr anders zu erwarten, entstehen auch diese Interventionen fast gleichzeitig, aber meist unabhängig voneinander um 1971.

Spielerische Irritationen – Dibbets, Weibel, Export, Hall

Vorläufer dieses Typs von Interventionen sind zwei Produktionen Gerry Schums von 1969, Keith Arnatts »Self Burial« und Jan Dibbets »TV as a Fireplace«, dessen Sendung zur Weihnachtszeit den heimischen TV-Kasten in ein flackerndes Kaminfeuer verwandelte. Peter Weibel und Valie Export können im ORF von 1969 bis 1972 mehrere Interventionen platzieren, die sich

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