Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathMassenmedien
 
Making Sense of it All (Blank & Jeron), 2000
 
 
 

icon: previous page

empfangen. Das waren unsere Theorien, unsere Träume. Wir wollten mit Videosendungen einen Verbreitungsgrad von Kultur erreichen, den kein Museum, keine Galerie und kein Buch hätten leisten können. […] Übersehen wurden die Machtstellung des Fernsehens, seine Starrheit und seine gesellschaftliche Ideologie, die unsere Walter-Benjamin-Theorien naiv und spassig finden musste.«[69]

Ausblick: Vier post-utopische Strategien

Für die jüngere Generation von Videokünstlern, die das Fernsehen seit ihrer Kindheit kennt, hat es keinerlei utopischen Charme mehr. Es wird statt dessen mit einem gewissen Fatalismus so wie eine Naturgewalt als unveränderbar betrachtet. Ende der 1970er Jahre entwickeln sich deshalb, wie schon in den frühen 1950er Jahren, verschiedene Strategien der Arbeit in Bezug auf die Massenmedien, die parallel nebeneinander stehen:

* die analytische De-Konstruktion des Massenmediums mit den Mitteln der Kunst (Dan Graham, Dara Birnbaum, Klaus vom Bruch, Marcel Odenbach),

 

* die Annäherung an das Fernsehen unter teilweisem Verzicht auf die Exklusivität des künstlerischen Purismus (Laurie Anderson, John Sanborn, Robert Wilson, Zbigniew Rybczynski),

* die subversive Strategie der künstlerischen Besetzung von Nischen in der expandierenden Medienlandschaft (Rabotnik TV, Paul Garrin, Kanal X, Brian Springer),

* die direkte Zusammenarbeit mit dem Fernsehen zur Entwicklung innovativer Medientechniken (Douglas Davis, Van Gogh TV).

Alle diese Strategien lassen sich als post-utopisch und teils auch als post-modern bezeichnen. Sie werden hier in den Kapiteln »Real/Medial« und »Soziale Technologien« eingehender untersucht. Die Fortsetzung dieser Strategien bis zur ebenso ironischen wie endgültigen Des-Illusionierung, auch betreffs der Alternativen des Internets, findet sich im Künstlerprojekt »Making Sense of It All« von Blank & Jeron zu diesem Themenbereich Massenmedien.