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TV-Garden (Paik, Nam June), 1974The Exquisite Mechanism of Shivers (Seaman, Bill), 1991Hello? (Oursler, Tony), 1996
 
 
 

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in das vervielfachte Bildmaterial für seine Videoinstallation »TV Garden«, Bill Seaman präsentierte »The Exquisite Mechanism of Shivers« (1991­1994) erst als Videotape, dann als projizierte Installation, schließlich als interaktive Neukonfiguration auf CD-ROM und als Rauminstallation. Das Neuformatieren, so scheint es, ist ein wesentlicher Aspekt medialer Kunst. Dies wirft Fragen für die ›gültige‹ Museumspräsentation auf.

White Cube ­ Black Cube

Schaffen und erforschen die Medienkünstler nicht nur neue Präsentationsformen und Räume, sondern auch ihre eigenen Arbeitsmittel, oder benutzen sie nur existierende Werkzeuge? Anfang der 1980er Jahre schienen neu entwickelte Synthesizer und technologische Experimente etwa von Paik oder Steina und Woody Vasulka von nur noch marginaler Relevanz. Nicht die Erforschung der Vektoren der Bildproduktion, sondern das Interesse an Inhalten und einer subjektiven wie narrativen Bildsprache in einem gegebenen Rahmen interessierte Künstler wie

 

Klaus vom Bruch, Gábor Bódy, Marcel Odenbach oder Ingo Günther. So wie in den 1980er Jahren der neutrale ›White Cube‹ einen puristischen Standard im Ausstellungswesen durchsetzte,[39] sorgte der ›Black Cube‹-Monitor von SONY für neutrales Design und standardisierte Bildgrößen.

Mit der Einführung immer lichtstärkerer Projektoren änderten sich auch die Dimensionen der Rauminstallationen, so dass die Künstler ihr Rahmenformat nun selber bestimmen konnten. »Size matters« ­ vom Fuji-Miniprojektor, vom amerikanischen Künstler Tony Oursler geradezu zum Markenzeichen seiner skulpturalen Ensembles erkoren (»Hello?>«, 1996), den Laserinstallationen Paiks bis zur großformatigen Installation Bill Violas oder zum großen elektronischen Kinoprojektor: Die Formatfrage ist seit den 1980er Jahren nicht mehr an den Monitor auf dem Sockel gebunden, der die vermeintlichen Ursprünge aus dem Fernsehkontext transportiert. Das elektronische Bild hat sich in vielfältige Präsentationsformen ›emanzipiert‹. Auch der dunkle Raum ist immer weniger eine notwendige

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