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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathWahrnehmung
 
Artifacts (Vasulka, Woody), 1980
 
 
 

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Beeinflussung von Elementen wie Farbe, Form, Bewegung und sogar Raumillusion ermöglicht. Damit konnten Bilder erzeugt werden, die in die Nähe von optischen Halluzinationen rückten, was damals eher im psychedelischen Film Ausdruck fand, dessen Merkmal es war, die Konstanten des Wahrnehmungsvermögens durch visuelle Effekte in Frage zu stellten.

»Auch wenn es nicht lange angehalten hat, gab es doch eine Phase im Videobereich, wo es um die Frage der Darstellung ging, ähnlich wie der Streit zwischen Konkreter Musik und dem Synthesizer oder dem Bazinschen Diskurs über die filmische Realität. Es ging um die Verwendung von Bildern; diejenigen, die gottgegeben oder natürlich waren gegenüber denen, die innerhalb eines Gerätes erzeugt wurden. Es gab ein deutliches Interesse an maschinell erzeugten Formen, die so entfernt von der Natur waren wie möglich. Das Prinzip des Synthetischen war das Thema des Tages.«[34]

Der Gegensatz zwischen synthetisch erzeugtem und aufgezeichnetem ästhetischen Material drückt sich seit der Erfindung elektronischer Verfahren in unterschiedlichen künstlerischen Feldern aus. Im

 

visuellen Bereich entsteht der Gegensatz von Film und synthetischem Bild, während sich im akustischen Bereich die Musique Concrète mit Repräsentanten wie Pierre Schaeffer und Pierre Henry und die elektronische Musik mit Vertretern wie Karlheinz Stockhausen gegenüberstehen.[35] Der Verwendung von Bildern oder Tönen, die einen Bezug zur äußeren Wirklichkeit haben, steht dabei die künstliche Neuerschaffung von visuellen oder akustischen Ausdruckselementen entgegen. Ähnlich wie die Bilder im abstrakten Film haben die rein elektronisch produzierten Videoarbeiten, wie etwa »Artifacts« (1980) von Woody Vasulka, keine repräsentative Absicht. Ihre Funktion ist selbstreferenziell und verweist auf ihr eigenes Bilderzeugungsverfahren.

Im Lauf der 1980er Jahre lässt das Interesse an der Untersuchung des Mediums Video nach. Wahrnehmungs- und kommunikationstechnische Fragestellungen, die bis dahin umfangreich untersucht wurden, treten hinter das Interesse an narrativen Formen[36] und subjektivem Ausdruck zurück.

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