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Satellitenaufnahmen zur Darstellung der Welt. Der Benutzer dieses Programms kann nahezu aus jeder beliebigen Perspektive und jeder gewünschten Distanz die Erde betrachten. Er kann seinen Blick dabei aus dem All direkt auf einen bestimmten Punkt der Erde lenken und sich diesem mit zunehmender Detailgenauigkeit nähern. Vom Satellitenbild bis zur Detailaufnahme eines Zielobjektes entspricht der Blickwinkel dieser Aufnahmegeräte dabei nicht dem menschlichen Betrachterstandpunkt. Diese losgelöste Perspektive legt vielmehr den Gedanken an eine weltumspannende Überwachungsfähigkeit nahe oder suggeriert einen nahezu göttlichen Überblick, der die natürliche menschliche Fähigkeit des Beobachtens und Sehens durch technische Hilfsmittel überschreitet. Satellitenbilder oder andere von menschlicher Manipulation vermeintlich unabhängige Aufzeichnungssysteme suggerieren durch ihre meist wissenschaftliche Nutzung die Darstellung einer objektiven Realität.

Doch selbst solche Bilder, die unsere Wahrnehmungsfähigkeit scheinbar grenzenlos erweitern, müssen von uns gedeutet werden. Eine

 

solche Interpretation kann nicht völlig frei von weltanschaulich oder ideologisch geprägten Grundlagen sein. Als Beobachter sind wir immer ein Teil des zu untersuchenden Systems und beeinflussen allein dadurch bereits die Untersuchungsergebnisse. Unsere Wahrnehmung ist also immer an unsere eigene (geistige oder physische) Perspektive gebunden, die wir nicht verlassen können, deren technische, ästhetische oder soziale Codierung jedoch von Künstlern erfahrbar gemacht wird.